Meinungsfreheit

Nun bin ich doch überrascht, dass gerade am 13. August, nach Auffassung von Bundespräsident Steinmeier ein Schicksalstag für die Deutschen und die Welt, der Sonntags-Blitz auf der Leserbriefseite, gemessen an dem historischen Ereignis, einen Schlund der Leere aufweist. Da habe ich spontan reagiert und hoffe, dass ich helfen konnte mit den Gedanken zur Meinungsfreiheit.

Heute am 13. August vor 95 Jahren erblickte Fidel Castro das Licht der Welt: Sohn und später Führer des kleinen cubanischen Volkes, dessen großes solidarisches Herz damals und heute in Zeiten der Pandemie Weltaufmerksamkeit errang. Fidel gelang mit seinem Volk den Unbilden des Imperiums zum Trotz, das Rad der Geschichte zurückzudrehen, heldenhaft zu widerstehen. Auch er musste sich in der Weltauseinandersetzung zwischen Sozialismus und Kapitalismus entscheiden, für oder gegen den Mauerbau 1961, der zufällig auf seinen Geburtstag fiel. „Tragisch komisch“, nannte Walter Ulbricht die Grenzsicherung, womit sich die DDR mit ihren Verbündeten vor den Herrschenden der BRD mit ihrem faschistoid durchseuchten Staatsapparat zu schützen versuchte. Der US-hörige BRD-Bundeskanzler Adenauer hatte öffentlich seine Strategie propagiert: Da man mit den Sowjets keine Wiedervereinigung Deutschlands machen könne, geht es jetzt um die Befreiung der Sowjetzone und die versklavten Völker Osteuropas. Diese aggressive Politik schlug sich in der Hallsteindoktrin – Nichtanerkennung der DDR sowie der Oder-Neiße-Friedensgrenze – , dem Liebäugeln eines Deutschlands in den Grenzen von 1937 sowie die Unterhöhlung der Abkommen von Jalta und Potsdam nieder. Die vielen und großen revanchistischen Aufmärsche der Landsmannschaften, manchmal 500.000 Begeisterungsfähige in München, taten ihr Übriges.
Aber mit dem Mauerbau gelang historisch relativ schnell eine Stabilisierung des Status quo und des Weltfriedens sowie die Anerkennung der DDR durch andere Staaten.
Die BRD und die Westmächte waren gezwungen, eine neue Ostpolitik zu entwickeln, bei der auch Willi Brandt inspirierend voran ging.
Nachdem sich Anfang der 90er Jahre die sozialistischen Staatengebilde aus der Wirklichkeit verabschieden mussten, schien das Ende der cubanischen Revolution nur eine Frage der Zeit zu sein. Doch der scharfe Analytiker Fidel rief 1992 seine Landsleute und die solidarischen Internationalisten zum Kampf: Cuba durchlebt die schwerste Krise seiner Geschichte. Es ist unsere internationalistische Pflicht zu widerstehen. Ich erfuhr davon fast auf dem gleichen Tag noch mit ca. 1.000 Anwesenden während des ersten deutschen Cuba-Solidaritätskongresses in Bonn-Bad Godesberg. Die Linie war klar, die Organisation der Kräfte für Cuba begann.
Fidel Castro ist schon zu Lebzeiten eine Legende im Kampf um eine bessere Welt geworden. Mit Hồ Chí Minh gehört er wohl zu den herausragendsten Persönlichkeiten der kommunistischen und Arbeiterbewegung der jüngsten Geschichte. In seiner strategischen Rede vom 07.11. 2005 verweist er ausdrücklich auf die Bedeutung von Marx für die Entwicklung seiner revolutionären Theorie um die revolutionäre Praxis zu meistern. Bei Lenin hat er besonders viel für den Kampf der noch nicht so sehr entwickelten Länder entnehmen können. So ist auch Fidel für uns eine Schatzkammer – für die Schlacht der Ideen!