Wer aufgibt, hat verloren

Mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel, Herr Wendt, gelesen und stimme mit Ihren Gedanken bis zum letzten Wort überein. Zur Frage der Demokratie: Ich glaube, auch hier sind wir uns einig: Es ist nicht ganz die Demokratie unserer Vorstellungen und der des größten Teils der Bevölkerung. Bei allen Rechten und Freiheiten, die uns seit 30 Jahren zustehen und grundgesetzlich abgesichert sind: Diese Demokratie endet für mich bei den Wahlen: Nach dem Urnengang spielt der Wille des Volkes keine Rolle mehr, weil wir keinen Einfluss auf die Koalitionsbildung und die nachfolgenden Koalitionsvereinbarungen, Festlegungen und Entscheidungen haben. Was ist das für eine Demokratie, die diesem gierigen Kapitalismus angepasst ist, ihn hoffähig macht und unter deren Deckmantel dessen Interessen befriedigt werden und dort, wo dringend Geld für die Gesellschaft benötigt wird, dieses fehlt, Löhne zu niedrig sind, ausländische Arbeitskräfte mit Werkverträgen ausgebeutet werden und, und, und? Was sind das für Werte, die über den großen Teich kommen? Es ist schwer nachzuvollziehen, den USA, die nach dem 2. WK Ländern und Völkern nur Unheil gebracht haben und noch bringen, solche Treue zu schwören, wie es Teile des Parlaments und die Regierung tun? Diese „freundschaftliche“ Position zu den USA und die aktive Mitarbeit in der NATO verbauen unserem Staat z.B. normale Beziehungen zu Russland und anderen Staaten. Gibt es aus den während des Krieges und nach dessen Ende resultierenden Verträgen Zwänge, denen Deutschland nicht ausweichen kann? Ist Deutschlands Souveränität bis 2095 auf Eis gelegt? Ein Beispiel dafür wäre, dass wir uns gefallen lassen mussten, dass die US-Truppen zum Manöver in Nordosteuropa/Baltikum  so mir nichts, dir nichts durch unser Land marschieren konnten und wir auch noch kostenpflichtig waren. Alle Proteste dagegen halfen nichts! Aber, nach dem alten Sprichwort: „Wer aufgibt, hat verloren“, sollten wir dennoch nicht aufhören, die vorhandenen Protestmöglichkeiten zu nutzen, damit die Oberen mitbekommen, dass, ich sage vorsichtig, ein großer Teil der Bevölkerung/Wähler viele politische Entscheidungen absolut nicht billigt!