Endlich wieder beisammen

Es hat lange gedauert, aber der Semesterbeginn fand nun endlich statt. Vieles ist erlaubt, jedoch aufgrund der momentan sehr hohen täglichen Neuinfektionen muss letztlich jeder für sich seine Teilnahme an der Veranstaltung selbst entscheiden. Unter strenger Einhaltung der Hygieneregeln kamen am 22. März 48 Wissensdurstige in den Rathaussaal, um den ersten Teil der Indochina-Reise Chr. Mattners zu erleben. Der elfeinhalbstündige Flug von Frankfurt/Main führte zunächst nach Ho-Chi-Minh-Stadt in das frühere Saigon. Besucht wurde unter anderem das Mekong-Delta, die „Reisschüssel“ Vietnams. Über den Wolkenpass führte die Reise weiter nach Hue, Da Nang und per Flug nach Hanoi, der Hauptstadt Vietnams. „Hanoi“ bedeutet zwischen den Flüssen und betrifft das Delta des Roten Flusses. Die Ha Long Bucht ist ein wahres Naturwunder. Viele wunderbare, von buddhistischen Tempeln und Pagoden verzierte Städte gehören heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Neben dem Buddhismus gibt es weiterhin den Taoismus, Konfuzianismus und unglaublich viele andere Religionsformen in diesem Land. Vieles an Architektur haben die Franzosen aus der Kolonialzeit hinterlassen, vor allem in Saigon. Aber auch heute noch sind die Narben des US-amerikanischen Krieges in Vietnam zu sehen. In den hektischen Städten pulsiert das Leben, vor allem auf den Märkten, die für die Bevölkerung ein Riesenangebot darbieten. Die Tempel und Pagoden sind mit einer Schnitzkunst versehen, die völlig ungewohnt für unsere Sinne ist und von der hohen Handwerkskunst der Menschen früher und heute zeugen. Nebst vielen anderen Sehenswürdigkeiten spielt das Wasserpuppentheater, wo die Spieler bis zur Hälfte im Wasser stehen, mit seiner geschätzt 1.000-jährigen Tradition eine große Rolle, einem Handwerk, das in geheimen Zirkeln weitergereicht wurde und durch sinnvolle Intervention Frankreichs im späten 20. Jahrhundert vor dem Aussterben bewahrt wurde. Der Filmvortrag, unterlegt mit Text, Schrift und einer wunderbaren Musik, war ein sehr schönes Erlebnis, für das wir dem Referenten ganz herzlich dankten. Ich denke, alle freuen sich auf den zweiten Teil dieser Indochinareise, wo er uns dann Laos und Kambodscha vorstellen wird.
Wolfgang Mengel, Seniorenakademie