Corona und Fleisch

In Deutschland ist die »soziale« Marktwirtschaft die Basis von Wohlstand und Reichtum. Dieser Satz wirft gleich mehrere Fragen auf:
Die Tausenden von Leiharbeitern, viele davon aus östlichen EU-Staaten, werden ausgebeutet, bekommen einen Minilohn, müssen schuften, wie die Fleischindustrie beweist, hausen in heruntergekommenen Quartieren, die man einem Menschen nicht zumuten möchte, zu horrenden Mietpreisen. Sozial? Fehlanzeige! Es ist für das wohlhabende Deutschland eine Schande, dass Menschen so behandelt werden.
Die Corona-Krise hat es an die Öffentlichkeit geschwemmt. Ihr sei gedankt, denn diese Verhältnisse gibt es schon Jahrzehnte und keine Behörde ist dagegen eingeschritten. Die geradezu katastrophalen Bedingungen wurden einfach übersehen und geduldet, vielleicht sogar für normal gehalten. Die Bosse der großen angeprangerten Schlacht- und Fleischzerlegungsfirma gehören vor den Kadi.
Profit diktiert ihr Handeln. Wer vermietet die billigen Massenquartiere zu extrem überhöhten Preisen? Auch hier Profitgier! Offenbar fehlt es hierzulande an klarer Gesetzgebung und Kontrolle.
Mitunter wird gefragt, ob man stolz ist, ein Deutscher zu sein.
Ich schäme mich, ein Deutscher zu sein, wenn ich sehen muss, wie Bürger unserer Nachbarvölker, die hier durch ihre Arbeit zu unser aller Wohlstand beitragen, behandelt werden.
Die Würde des Menschen ist unantastbar!