Afghanische Tragödie

Den schmählichen Abzug der NATO-Truppen aus Afghanistan kann man nur als eine weitere Niederlage der Ideologie des Westens verstehen, mit Waffengewalt sogenannte westliche Demokratie exportieren zu können.
Die vielfachen Ausreden, auch des deutschen Außenministers, man habe nicht absehen können, dass sich die Lage in dem Land so schnell ändern würde, sind schlicht und einfach gelogen.
Seit Monaten zeichnete sich ab, dass die Taliban immer mehr das Land kontrollierte und selbst die Hauptstadt Kabul nicht sicher war.
Mit anderen Worten, es wurde viel unnötiges Blut vergossen und Geld verschwendet, um am Ende mit leeren Händen da zu stehen.
Aber die Sache hat noch eine andere Seite.
Auch wenn jetzt in den Medien nur die Kräfte gezeigt werden, die die Rückkehr der Taliban beklagen, ist es doch offensichtlich so, dass die Mehrheit der Afghanen nicht bereit sind, sich dagegen zu wehren oder die jetzige Entwicklung sogar gut heißen.
Wie sonst ist zu erklären, dass die angeblich so gut ausgebildeten Regierungstruppen sich Hals über Kopf ergeben haben und geflüchtet sind.
Die fortschrittlichen Kräfte drängen massenhaft ins Ausland, anstatt den Widerstand im Land zu organisieren.
Wer so leicht aufgibt, war nie fest bereit, das Land gegen den radikalen Islamismus zu verteidigen.
Und das Gerede des Westens, man müsse nun auf diplomatischem Wege mit den Taliban verhandeln, sind Phrasen.
Bei Goethes Faust heißt es: nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, der täglich sie erobern muss. Oder Amboss oder Hammer sein.