Archiv
< Zurück zur ÜbersichtDas war eine Klatsche
Der Abbruch der Gespräche zwischen US-Präsident Trump und Ukrainepräsident Selenskyj hat die ganze Verfahrenheit der Lage nochmals deutlich vor Augen geführt. Trump hat unmissverständlich deutlich gemacht, dass ihm die Ukraine nur insofern interessiert, wie sie wirtschaftlich für ihn wichtig ist. Er hat aber auch das ausgesprochen, was alle real denkenden Menschen von Anbeginn des Krieges gesagt haben, dass die Ukraine nicht gewinnen kann - und das es falsch war, nur auf Krieg zu setzen. So groß und so ehrlich die Solidaritätsbekundungen der Europäer jetzt für Selenskyj auch sein mögen, sie sind Symbolik ohne konkrete Kraft. Militärexperten sagen, ohne die Hilfe der USA kann die Ukraine noch maximal sechs Monate kämpfen. Europa ist derartig schwach, dass es lange Zeit brauchen wird, um überhaupt wirksame militärische Hilfe leisten zu können. Hinzu kommt die Uneinigkeit zur Ukrainehilfe in der EU selbst, wo viele Entscheidungen von Einstimmigkeit der Mitglieder abhängt. Orban und Fico sind nur zwei der Staatsmänner, die anderer Meinung sind. Die Position der Ukraine, immer nur und immer mehr zu fordern, geht nicht mehr auf und führt, wenn die ukrainische Regierung nicht ihren Kurs überdenkt, zur völligen Zerstörung des Landes mit weiteren sinnlosen Opfern. Putin bleibt vor der Weltgeschichte der Angreifer, aber es macht keinen Sinn, sich der realen Lage nicht zu stellen und einen Frieden zu verweigern, der auch Opfer fordert. Was zählt mehr - ein fauler Kompromiss oder das Leben tausender Menschen?
Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 01.03.2025