Von wegen Demokratie

Die Landtagswahlen 2024 in Sachsen und Thüringen haben stattgefunden, die vordem geäußerten Befürchtungen sind eingetreten. Die AfD hat in Thüringen gewonnen, in Sachsen den 2. Platz belegt. Auch der BSW hat in beiden Ländern zweistellige Werte erreicht. Die AfD, man kann über sie denken, was und wie man will (auch ich habe ein sehr zwiespältiges Verhältnis zu dieser Partei), ist nicht verboten, war zur Wahl zugelassen, und die Wahl lief demokratisch ab. Aus der Reaktion der „normalen“ Parteien wird deutlich: Nichts hinzugelernt. Sie sind zu arrogant, ihre eigene Politik, die völlig an den Interessen der Bürger vorbei geht, zu hinterfragen. Wenn die bürgerlichen Parteien es nach wie vor ablehnen, mit der AfD zu koalieren (CDU – Brandmauer), wird der Wille von etwa 722.000 Wählern in Sachsen und 374.000 in Thüringen nicht berücksichtigt, das sind in beiden Ländern zusammen etwa 1,1 Mio Menschen, die in den Skat gedrückt werden, den keiner aufnehmen will. Das hat mit Demokratie absolut nichts zu tun. Es wird höchste Zeit, dass die bürgerlichen Parteien endlich mal erkennen und anerkennen, dass ihre bürgerunfreundliche, um nicht zu sagen, bürgerfeindliche Politik, die AfD, und nun auch den BSW, erst stark gemacht haben. Leben diese Parteien eigentlich noch in der Realität? Ich kenne immer noch eine amtierende Ministerin, die mal von sich gab, dass der Wählerwille sie in ihrer Arbeit überhaupt nicht interessiere. Da brauchen die Parteien sich wahrlich nicht zu wundern.

Wolfgang Mengel, Stralsund, 04.09.2024