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Cannabis und andere Drogen

Die Seniorenakademie 55 Plus Stralsund lud Marko Bittner vom Chamäleon Stralsund e.V. zum obigen Thema ein, und 76 Interessentern erwarteten einen spannenden Vortrag. Der Referent ist seit 2011 für Sucht- und Medienpräventation im ganzen Landkreis Vorpommern/Rügen tätig. Er möchte jungen Menschen im Übergang Schule/Beruf und im Alter von 10 bis 27 Jahren mit Humor, Spaß und vielen pädagogischen Methoden erklären, worin z.B. die Gefahren beim Konsum von legalen (Alkohol, Zigaretten, Medikamente) oder illegalen Drogen (Cannabis, Heroin, Amphetamine) bestehen. In dieser höchst aufgelockerten Art, während des Vortrags waren Fragen erlaubt, stellte er uns vor allem die Cannabisproblematik vor. Die Bösewichte sind die weiblichen Hanfpflanzen oder deren Kreuzungen, aus denen Cannabis als Rauschmittel produziert wird (Gras, engl. Weed, Pott, Marihuana, Haschisch und Haschischöl als Extrakt). Die wichtigste und stärkste psychoaktive Substanz in Cannabis ist Tetrahydrocannabinol – THC. Die gewünschten Rauscheffekte sind eine veränderte Wahrnehmung oder Euphorie, neue Ideen und Gedankensprünge, das Gemeinschaftsgefühl steigt, aber das Kurzzeitgedächtnis leidet. Schwerer wiegen schon Konsumwunsch bis- zwang, Kontrollverlust, Entzugssyndrom, negativer Einfluss auf die Hirnreifung (diese dauert bis zum Alter von 25-27 Jahren) und die Beschleunigung von Psychosen. Nach der geplanten Legalisierung bleibt der Erwerb für Unterachtzehnjährige nach wie vor verboten. Die Aufnahme der verschiedenen Formen erfolgt über die Lunge oder den Magen-Darm-Trakt. Der Mischkonsum (Cannabiserzeugnisse mit anderen Drogen) sollte vermieden werden. Das Abhängigkeitsrisiko von Cannabis ist äußerst komplex und variabel, und deshalb sollte man mit dem Konsum (auch bei Legalisierung) sehr vorsichtig sein. Das Publikum hatte viele Fragen und dankte Marko Bittner mit herzlichem Beifall für diesen hochaktuellen und äußerst aufschlussreichen Vortrag. Dessen Inhalt konnte in diesem Bericht nur angerissen werden.

Wolfgang Mengel, Stralsund, 26.02.2024

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