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Stadtpark

Kürzlich in einer Rostocker Tageszeitung: »Stadtpark wird nicht gebaut: Neue Pläne fürs Warnow-Ufer«. Er war eines von mehreren Großprojekten, die, nachdem Ex-OB Claus Ruhe Madsen die Reißleine gezogen und die BUGA 2025 für Rostock absagt hatte, dennoch realisiert werden sollten. Wir erinnern uns: Es sind das Warnow-Quartier, die Fußgängerbrücke über die Warnow, die Umgestaltung des Stadthafens, der Stadtpark auf der alten Mülldeponie sowie das Archäologische Museum im Stadthafen – alle mit Kostenprognosen im zwei- bzw. dreistelligen Millionenbereich und fast alle mit Kalkulationen, die auf Fördergeldzahlungen basieren. Und obwohl er zu den kostengünstigeren Projekten gehört und meiner Meinung nach am schnellsten zu realisieren wäre, wurde jetzt der Stadtpark in seiner bisherigen Planung auf Eis gelegt und stattdessen in einer abgespeckten Form mit neuen Wegen, Rasenflächen, Sträuchern, Bänken, Stauden und Bäumen vorgestellt. Grund für die Veränderung ist, dass kein Geld für die Umsetzung der bisherigen Variante zur Verfügung gestellt werden kann. Auch bei den anderen Projekten ist die Finanzierung noch längst nicht in Papier und Tüten. Aber mal ganz ehrlich: War das Dilemma mit der Finanzierung bei der Vielzahl und der Größe dieser Projekte nicht vorhersehbar? Ich meine: Ja! Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich mir verwundert die Augen rieb, als es hieß, dass ein Großteil der BUGA-Projekte, trotz Absage der Veranstaltung, realisiert werden soll, obwohl jeder wusste, dass dies nicht die einzigen Großprojekte für Rostock waren, sondern dass ebenso Entscheidungen zum Rathausanbau, dem Theaterneubau sowie dem Hochwasserschutz getroffen werden mussten, ganz zu schweigen von der schadhaften Vorpommernbrücke. Ich erinnere mich auch an die vielen Kommentare aus der Bevölkerung, die sehr wohl fragten, wer das alles bezahlen soll und die auch feststellten, dass man doch eigentlich Projekte nur realisieren sollte, die man sich auch tatsächlich leisten kann. Trotzdem wurde an den Projekten festgehalten, was auch die Bürgerschaft immer wieder bestätigte. Inzwischen sind fast zwei Jahre vergangen. Viele Mitarbeiter haben an den Projekten gearbeitet und es wurde mit Sicherheit eine Menge Geld dafür bereits ausgegeben. Zu sehen ist bisher nichts. Aber jetzt haben hoffentlich auch die Verantwortlichen im Rathaus eingesehen, dass wir uns nicht alle diese, durch die BUGA geprägten Visionen, leisten können. Und da denke ich auch an die sehr umstrittene Fußgänger- und Fahrradbrücke. Allein in deren Planung und vorbereitende Arbeiten dürfte viel Geld geflossen sein. Über die Kostenentwicklung der Projekte ist leider nicht viel zu hören. Fragen wir doch einmal nach!

Anonym., Rostock (Name dem Verlag bekannt), 31.01.2024

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