Leserbriefe lesen

Bis zum letzten Blutstropfen?

Der ukrainische Staatschef Selenskyj beklagt in seinen täglichen Videobotschaften an das Volk, dass der Ukraine die Soldaten ausgehen. Angesichts dieser Tatsache klingt es wie Hohn, wenn er immer mehr Waffen und Menschen fordert, die den wahnsinnigen Krieg fortsetzen sollen. Gleichzeitig gab das ukrainische Verteidigungsministerium bekannt, dass EU-weit rund 650.000 junge Ukrainer sich dem Wehrdienst entzogen haben, indem sie sich entsprechende Papier, durch Beziehungen oder Bestechung, verschafft haben. Rund 200.000 davon leben in Deutschland, sagt das Ministerium. Pikanterweise wird zugegeben, dass eine hohe Zahl dieser Verweigerer Kinder oder Angehörige von politischen Machthabern oder reichen Persönlichkeiten sind. Nun werden diese jungen Männer unter Androhung von Strafen, aufgefordert, in die Ukraine zurück zu kommen, um sich an der Front verheizen zu lassen, was sie wohl kaum tun werden. Beim Lesen dieser Fakten fragt man sich, ob die ukrainische Führung das Volk wirklich in die totale Vernichtung führen will? Soll die Bevölkerung nach dem Krieg nur noch aus Frauen, Kindern, Alten und Invaliden bestehen? Selbst wenn die Ukraine siegen würde, was mehr als unwahrscheinlich ist, was wäre das für ein Preis? Auch wenn man es nicht wahrhaben will, das militärische und personelle Potenzial Russlands ist der Ukraine mehrfach überlegen und die ganzen Waffenlieferungen des Westens sind ein einziges Stockwerk, dass einen kontinuierlichen Nachschub unmöglich macht und das Einsatzvermögen der Soldaten überfordert. Wäre es nun nicht endlich an der Zeit, an politische Lösungen zu denken, anstatt sich immer wieder mit unannehmbaren Forderungen beiderseits zu blockieren? Nicht die Mächtigen, die den Krieg fortsetzen, sterben, es sind die einfachen Menschen, die nur in Frieden leben wollen.

Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 27.01.2024

Hier können Sie Ihre Leserbriefe online aufgeben

Bitte beachten Sie, dass wir uns das Recht vorbehalten, im Falle des Abdruckens in der Zeitung, Textpassagen zu kürzen oder nachträglich zu ändern.