Leserbriefe lesen

Recht und Würde

Völkisches Denken muss für immer tabu sein: Es ist bemerkenswert, wie manche Diskussionen in der Öffentlichkeit verlaufen. Da gibt es einige, die sagen: „Die AfD nimmt uns ernst. Sie hört auf das ‚einfache Volk.‘“ Und rasch geht die Diskussion dann in Richtung Spaltung: „Die da oben“ und „Wir da unten“. Die Rede geht dann von „den etablierten Parteien“, die sich „vom Volk entfremdet haben.“ Hatten wir das alles nicht schon einmal? Denn die logische Konsequenz lautet dann doch: Wo ist der ‚starke Mann, der endlich aufräumt“? Oder auch: Wo ist die „führende Partei“? Es mag sein, dass Menschen in der AfD sich redlich mühen um Lösungen, meistens auf kommunaler Ebene. Es mag sein, dass Menschen in die AfD gehen oder sie wählen, weil sie sich nicht ernst genommen, gestresst und überfordert fühlen. Und niemand wird behaupten, dass in der AfD nur ‚Dummköpfe‘ sich versammeln. Und niemand wird behaupten, dass es keine Probleme gibt, die Menschen zu schaffen machen. Doch Vorsicht! Denn selbst der Verweis auf das Programm der AfD kann zur Verharmlosung beitragen. Warum? Es mag jemand die klügsten und besten Ideen und Einfälle haben – wenn für ihn oder sie Menschenrechte nicht wirklich für alle Menschen gelten- gleiches gilt für die uneingeschränkte Geltung der Menschenwürde – dann gibt es kein Fundament für verantwortliche Politik im demokratischen Gemeinwesen. Da mag es noch so kluge Einzelüberlegungen geben. Die Trennlinie ist eindeutig: Völkisches Denken spricht anderen Menschen Rechte und Würde ab! Eine Partei, die diese Strömung nicht kategorisch ausschließt, hat in einer freiheitlichen Demokratie absolut nichts zu suchen.  

Rudolf Hubert, Schwerin, 15.01.2024

Hier können Sie Ihre Leserbriefe online aufgeben

Bitte beachten Sie, dass wir uns das Recht vorbehalten, im Falle des Abdruckens in der Zeitung, Textpassagen zu kürzen oder nachträglich zu ändern.