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Ein Schelm der anders denkt

Vor geraumer Zeit wurden die zukünftigen Fischfangquoten 2024 für die Küstenfischerei im Bereich der Ostsee bekanntgegeben. Für einen Großteil des Restes der Küstenfischerei bedeuten diese Quoten das Todesurteil. Damals verwies ich auf die großen Trawler und Verarbeitungsschiffe, die mit ihren Grundnetzen entlang dem Festlandsockel vor MV, die gesamte Küste abgegrast hatten und den Fischbestand auf Null gesetzt haben. Das waren keine Fischereifahrzeuge der restlichen Küstenflotte, die nagen schon längere Zeit am Hungertuch. Wenn man dann betrachtet, das nach etwa 40 Jahren erstmalig die Klagen der Fischer über den Fischfresser Kormoran dazu führen, dass das hocheffektive Thünen Institut erstmals eine Studie zur Fressgier der Vögel durchführt, dann muss man sagen, dass die Hilferufe der Fischer jahrelang ungehört verhallten. Dieser Tage wurden die Fangquoten für die Nordsee bekannt gegeben und welch ein »Wunder« diese wurden natürlich erhört und garantieren den dortigen Fischern ihre Existenz. Für mich hat diese Ankündigung ein »komisches Geschmäckle«, wenn man keine Lobby hat, ist man sehr schlecht dran, man ist ein Nichts. Unsere Fischer aus MV hatten seit Westzeiten nie eine Lobby, sie waren immer Konkurrenz.

Hans Lüdtke, Ludwigslust, 09.01.2024

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