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Die zweite Seite der Medaille

Das Bürgergeld wird wieder zunehmend zum Wahlkampfthema. Die Erfinder dieser Sozialleistung haben sicher etwas Gutes für die wirklich Bedürftigen gewollt, aber ungenügend bedacht, dass das auch als soziale Hängematte missbraucht werden kann. Sozialverbände und Politiker betonen zwar immer wieder, dass der Missbrauch nur wenige Personen betrifft. Firmen- und Personalchefs sehen das ganz anders. Sie berichten immer wieder, dass Bewerber, die von der Arbeitsagentur geschickt werden, mit völlig überzogenen Forderungen auftreten, um angebotene Arbeit abzulehnen. Bei Befragungen junger Leute durch die Medien sagen nicht wenige, dass sie nicht einsehen, jeden Tag zur Arbeit zu gehen, wenn man auch von Stütze gut leben kann. Deshalb ist es dringend nötig, die Zügel straffer anzuziehen. Es gibt zwar keine Pflicht zur Arbeit, aber es gibt auch keine Pflicht des Staates, notorisch Arbeitsunwilligen ein bequemes Leben zu finanzieren. Es gibt genügend Arbeit in Deutschland, die man auch mit geringer Qualifikation machen kann, wenn man nur will. Menschen mit Behinderungen machen es in vielen Fällen vor, die stolz darauf sind, dass sie m Rahmen ihrer Möglichkeiten arbeiten, und am Leben teilnehmen können. Das sollte denen, die Bürgergeldempfänger als Lehrberuf ansehen, ein Vorbild sein.

Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 29.12.2023

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