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Geld verdirbt auf Dauer den Charakter

Zur Zeit fallen neben vielen Ungereimtheiten, insbesondere im Bereich der Schulbildung, zwei Sachen auf, die für mich eng verbunden sind. Die Pisa-Studie hat erneut mit aller Deutlichkeit klargemacht, dass Deutschland, das Land der Dichter und Denker, auf dem Weg ist, sich immer weiter hinten in der Länderstatistik zu etablieren. Es erfolgt wie immer der große Aufschrei und jeder schwafelt wie ihm der Mund gewachsen ist allen möglichen Unsinn, ohne die tatsächlich Schuldigen zu nennen. Für mich ist die Gier aufs Geld einer der größten Verursacher dieser staatlichen Katastrophe. Wenn an einem Tag die Pisa-Studie veröffentlicht wird und am gleichen Tag streikende Angehörige des öffentlichen Dienstes ihre für mich überzogenen Geldforderungen stellen, 10,5 Prozent mehr Lohn bzw. mindestens 500 Euro für alle. Wenn ich die beiden letzten Zahlen vergleiche, da bin ich im Bereich von etwa 5.000 Euro Lohn. Alle, die mit verdi mitmarschieren, haben ja auch offenbar eine große Lobby von diesen Leuten, dazu zählen ja auch die Lehrer und Erzieher. Ich denke, von den Genannten kämpft keiner um Mindestlohn. Ich möchte dazu sagen, ich glaube, ich hätte bei diesen Streikankündigungen ein schlechtes Gewissen. Muss man wirklich für die Durchsetzung der Forderungen sich vor seiner Arbeit, die eigentlich nicht mehr schlechter eingeschätzt werden kann, drücken, wie es die Studie zeigt? Für Geld entbindet man sich immer mehr von seinem eigentlichen Bildungsauftrag. Alle sind lustig und die Schüler haben Notschuldienst.

Hans Lüdtke, Ludwigslust, 14.12.2023

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