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Von Talkshows regiert

Während sich der Kanzler und die restliche Regierungsoffiziellen in vornehmen Schweigen hüllen oder sich in Konfusion üben, hat man den Eindruck, Deutschland wird in Talkshows regiert. Ob bei Lanz, Illner, Maischberger oder Klammroth - überall sitzen die Politgrößen und selbsternannten Experten und schwafeln über die aktuellen Krisenthemen dieses Landes. Dabei leiert jeder die bekannten Standpunkte seiner Partei herunter und ist nicht im mindesten bereit, die Position des Anderen unvoreingenommen anzuhören. Der am meisten gebrauchte Terminus ist: wir müssen, wir müssen! Als Normalbürger möchte man rufen: ja dann macht doch endlich mal! Eine Sage ist keine Tue! Die Verunsicherung der Menschen wird immer größer, weil sich keiner mehr in dem Gewirr der Meinungen, zurecht findet. Jeden Tag wird eine andere Sau durchs Dorf getrieben. Jeder hat das Gefühl, dass diese Regierung am Ende ist, und Neuwahlen wohl unumgänglich sind. Wenn im Osten der Republik  die AfD 34 Prozent Zustimmung findet und im Westen auch bei über 22 Prozent liegt, dann ist das doch wohl ein klarer Ausdruck für die Unzufriedenheit der Menschen. Da hilft auch nicht die alte Leier, das seien alle Rechtsradikale. Nein, das sind Bürger, die ein Recht darauf haben, von gewählten Politikern so regiert zu werden, dass sie ruhig und sicher ihr Leben gestalten können und nicht von Dilettanten von einem Chaos ins andere manövriert zu werden.

Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 09.12.2023

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