Leserbriefe lesen

Meckerei ist auch nervig

Antwort auf den Leserbrief "Nervig?" vom 29.11.2023

Der Verfasserin/dem Verfasser kann ich so gut wie gar nicht zustimmen. Er bezeichnet die Protestierenden, die sich montags auf dem Neuen Markt oder in der Südstadt versammeln, als mutige Menschen und er schämt sich für seine Feigheit. Deshalb ist der Leserbrief wohl auch anonym verfasst. Sich bei einer angemeldeten Demo unter Polizeischutz irgendwo hinzustellen, hat mit Mut nur wenig zu tun. Da hat man nicht viel zu befürchten. Diese "mutigen" Menschen und offensichtlich auch Sie tun ja immer so, als würden wir in einer Diktatur leben. In Moskau kann man schon verhaftet werden, wenn man in der Öffentlichkeit ein weißes Blatt hochhält. DAS ist eine Diktatur. Auch sind Ihre Behauptungen, unser Bildungssystem wäre total kaputt, unser Rechtstaat würde versagen bei Kriminalität und Parallelstrukturen usw. nur Ihre gefühlte Wahrheit. Es wurden in letzter Zeit häufig Razzien bei Reichsbürger, Clans und Islamisten durchgeführt. Verfassungswidrige Organisationen werden verboten. Die Anzahl der Gewaltdelikte in Freibädern hat gegenüber 2019 (Vor-Coronazeit) abgenommen. Nein, unser Staat hat in diesem Bereich nicht versagt. Man sollte schon genauer differenzieren und sich nicht von Desinformation und populistischen bis extremen Einheizern aufhetzen lassen. Bei den angesprochen Protestierenden sind nicht wenige dabei, die kein Problem damit haben, in sozialen Netzwerken Beiträge von rechtsextremen Personen (Udo Voigt, Björn Höcke etc.), Parteien (NPD, Freie Sachsen etc.) oder verschwörungsideologische Desinformationen (über Globalisten, den Klimawandel, Corona etc.) regelmäßig zu teilen. Und Sie haben offensichtlich kein Problem damit, mit solchen Leuten zu demonstrieren. Und damit stellen Sie sich selber in die rechte Ecke!

Holger Regber, Rostock, 30.11.2023

Hier können Sie Ihre Leserbriefe online aufgeben

Bitte beachten Sie, dass wir uns das Recht vorbehalten, im Falle des Abdruckens in der Zeitung, Textpassagen zu kürzen oder nachträglich zu ändern.