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Skywalk Königsweg

Die Seniorenakademie 55 Plus Stralsund lud den Geschäftsführer der flz-Lauterbach (fahrzeug-und –landmaschinenbau-zentrum), Martin Hurtienne, zu einem Vortrag über die Entstehung des Skywalk Königsweg ein. 91 Anwesende verfolgten die hoch interessante und mit Bildern unterlegte Darstellung des Baus dieses nicht einfachen Projektes. Sämtliche Leistungen für den Bau der ellipsenförmigen Aussichtsplattform wurden nach einem öffentlichen Ausschreibungsverfahren 2020 an sein Unternehmen vergeben. Er kooperierte mit weiteren 26 in- und ausländischen Firmen, die ihm zuarbeiteten. Ende August 2021 wurde der Grundstein gelegt. Die Borlöcher für den Mast und die Abspannseile sind bis zu 50 m tief in der Kreide gegründet. Der 185 m lange und 19 m breite Rundweg schwebt mit 118 m Höhe einen Meter über dem Naturfelsen. Die 400 t schwere Brückenkonstruktion besteht aus 13 Teilen, die mit sehr aufwendigen Schweißarbeiten (horizontal und vertikal) zusammengefügt wurden. Die Arbeiten wurden anfänglich bei laufendem Besucherbetrieb durchgeführt. Am 22. September ´22 wurde dann nach mehr als 200 Jahren Besucherbetrieb der Königsstuhl vollends gesperrt. Nach knapp zweijähriger Bauzeit konnte am 22. 04.´23 die Plattform feierlich eröffnet werden, gefeiert wurde das ganze Wochenende. Dieser Termin war auch sehr vieler Nachtarbeit zu verdanken. Der Baupreis stieg von veranschlagten 7,6 Mio Euro auf 11 Mio. Euro. Verantwortlich dafür waren die stark gestiegenen Energiepreise, und die Montage der Einzelteile und das Verschieben der tonnenschweren Konstruktion vom Montageplatz bis zum Königsstuhl kostete mehr Zeit und damit Geld als geplant. Beeindruckend war die gesamte Logistik dieses Baus. Was musste da im Vorfeld nicht alles bedacht werden, wie z.B. die Windfrage: Wie kann man bei solchem Bauwerk mit diesen Gewichten dem Wind so wenig wie möglich Angriffsfläche bieten? Und natürlich sollten auf der Plattform auch keine Marschübungen exerziert werden. Martin Hurtienne ist es gelungen, den anwesenden Gästen diese hoch komplizierte Technik und Verfahren sehr anschaulich und verständlich darzustellen, wofür ihm herzlich gedankt wurde. Es ist für uns wohltuend zu wissen, dass diese Firma (60 Mitarbeiter) in unserem „kleinen“ Lauterbach an vielen Projekten bundesweit beteiligt war und es weiterhin ist. Das reicht bis zur Deutschen Botschaft in Madrid! Wir wünschen viel Erfolg!

Wolfgang Mengel, Stralsund, 13.11.2023

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