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Das Bürgergeld steigt

Das Bürgergeld steigt ab Januar 2024 auf 563 Euro als Existenzminimum und schon gibt es wieder Kritik aus bestimmten Kreisen. Nach all den Teuerungen der letzten Jahre höchst überfällig finde ich, denn man muss ja überall auch viel mehr zahlen heut zu Tage. Was ja nie erwähnt wird, davon muss man als Bedürftiger noch seinen Strom, seine Versicherung, seine Fahrkarten bzw. sein Fahrzeug, seine Kabelgebühren, Internet und Telefonkosten bezahlen. Da sind schnell mal 150 Euro monatlich weg. Oder soll man in der heutigen Zeit ohne Telefon, Internet, Strom leben? Und Essen, Kleidung und Nahverkehr braucht doch jeder auch! Ich finde es ja richtig, dass ein gewisser Abstand zwischen Arbeitslohn und Bürgergeld da sein muss, damit es sich lohnt, täglich zu arbeiten, um ein besseres Leben zu haben - aber das kann man doch wohl nicht erreichen wollen, in dem man die Ärmsten der Armen gegeneinander ausspielt! Ich finde, da sind die Politik und die Gewerkschaften in der Pflicht, die müssen dafür sorgen, dass im ganzen Land und für alle Branchen Flächentarifverträge mit ordentlichen auskömmlichen Löhnen ausgehandelt werden, die dafür sorgen, dass es einen Unterschied macht, ob man arbeitet oder nicht. Es darf so etwas wie hier im Osten gar nicht geben, wo sich viele Arbeitgeber einen schlanken Fuß machen, in dem sie keine Tariflöhne bezahlen und nur in die eigene Tasche wirtschaften. Natürlich muss man sich als Berufstätiger mehr leisten können als jemand, der auf Staatskosten lebt, egal ob gewollt oder ungewollt. Nur so kann man halbwegs eine Gerechtigkeit herstellen. Aber es braucht auch ein Grund- Existenzeinkommen, von dem man noch leben und die nötigsten Bedürfnisse, wie besagte Dinge, bezahlen kann.

Rainer Gutz, Neubrandenburg, 03.09.2023

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