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Schnell noch ein Joint vor der Schule?

Die Befürworter der Freigabe von Cannabis berufen sich auf die Probleme, die durch Alkohol und Nikotin entstehen können und die sicher auch nicht einfach zu lösen sind. Muss noch ein weiteres, sehr viel gefährlicheres Suchtpotential geschaffen werden? Der von Herrn Lauterbach vorgeschlagene Gesetzestext ist doch so löchrig wie ein Sieb. Alle darin enthaltenen Maßnahmen sind praktisch nicht kontrollierbar und öffnen den Dealern Tür und Tor für weitere ungeahnte Möglichkeiten des Geldverdienens. Wer sich etwas näher mit dem Drogenhandel beschäftigt, stellt fest, dass die international agierende Drogenmaffia Milliardengewinne erzielt, Politiker besticht und ein Verteilernetz aufgebaut hat, das praktisch nicht mehr zerschlagen werden kann. Wenn ab und an auch mal Rauschgift in etwas größeren Mengen beschlagnahmt wird, ist das die "Sollbruchstelle", die man braucht, um abzulenken. Vor einigen Tagen sah ich ein Interview mit einer 13-jährigen Schülerin über Drogen in der Schule, die zu jeder Tageszeit und in jeder Schule beschafft werden können. Spätabends wurde eine Reportage über die Drogensüchtigen in Deutschlands größten Städten ausgestrahlt, die das Elend der Süchtigen und die Geschäftstüchtigkeit der Dealer zeigten, die oft minderjährig, mit ausländischem Hintergrund, deshalb straffrei, einsetzen. Wie Dealer in aller Öffentlichkeit arbeiten, kann man in jeder größeren Stadt beobachten. Dagegen ist die Polizei machtlos, sie sprechen Platzverweise aus, die bei den Dealern höchstens ein freches Grinsen auslöst und sie machen ihre Geschäfte weiter. Ich höre von keiner Partei, keiner internationalen Organisation, keinen Umweltschützern, die zur internationalen Maßnahmen gegen Drogenhandel aufrufen. Und nun Herr Minister, geben sie die Einstiegsdroge Cannabis frei.

Karl-Peter Elsholt, Consrade, 13.08.2023

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