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Fehlende Arbeitskräfte?

In allen Bereichen unseres Landes sucht man dringend nach Fach.- oder Arbeitskräften. Gleichzeitig lese ich in der Presse, das zehntausende von Schulabgängern noch nicht wissen, was sie beruflich machen wollen. Junge Menschen mit Abitur sitzen zu Hause rum und tun nichts. Dazu kommen die Berufsprotestierer, die Besucher der immer gigantischer (und teurer) werdenden Veranstaltungen der Unterhaltungsindustrie und das Riesenpotential unserer zugewanderten Mitbürger. Und dann meint man, uns fehlen Arbeitskräfte? Dazu kommt, das dieses Potenzial über Geldmittel verfügt, deren Herkunft oft zweifelhaft ist. Dann sehe ich einen Bericht im NDR, der zeigt, wie ein Stralendorfer Obstbauer verzweifelt Kirschenpflücker sucht und obgleich er 12 bis 13 Euro zahlen will, nur einen jungen Mann findet, der pflücken will. Es gibt noch viele andere Beispiele, dass ehrliche Arbeit in diesem Land nicht mehr zählt und deshalb versuchen einige Politiker, die Arbeitszeitgrenzen nach hinten zu verschieben. Das hat auch zur Folge, das immer mehr Rentner mit kleinen oder größeren Jobs ihre kärgliche Rente aufbessern müssen. Ich höre von keinem Politiker mit ihren riesigen Beraterstäben einen Vorschlag, diese Zustände zu ändern, sondern es werden immer neue Wege gesucht, den Arbeitsunwilligen, hiermit meine ich nicht die durch Krankheit o. ä. betroffenen Menschen, mehr Geld zukommen zu lassen. Leider kann man heute durch Kleinkriminalität mühelos mehr Geld verdienen als durch ehrliche Arbeit. Ich weiß, wovon ich spreche, ich werde 83 Jahre jung und gehe zweimal in der Woche arbeiten. Hier komme ich mit Menschen aller Altersstufen zusammen, höre deren Meinungen und wünschte mir, dass unsere so volksnahen Politiker einmal dabei sein möchten.

Karl-Peter Elsholt, Consrade, 30.07.2023

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