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Pressefreiheit verteidigen

Antwort auf den Leserbrief "Journalismus im Krieg" vom 14.06.2023

Beim Lesen des Beitrags "Journalismus im Krieg" von Herrn Hans Steike kann ich nur den Kopf schütteln. Das wortreiche Geschreibe über einseitige Medien, meine Frau hat es mit "intelligent verpackt" beschrieben, hätte Herr Steike auch kurzum mit "Lügenpresse" benennen können. So werden die Medien auf den entsprechenden Telegramm- und YouTube-Kanälen benannt und dieser Geist ist auch bei einem nicht unerheblichen Teil in der Gesellschaft angekommen. Der beifallklatschende Kommentar von Herrn Hartmut Lindner belegt dieses. Dass der "Blitz" die Ansichten des Herrn Steike mit seinem vollem Namen veröffentlicht, ist kein Verdienst des "Blitz". Es sollte vielmehr bei Leserbriefen selbstverständlich sein, dass die Urheber den eigenen Namen zur Veröffentlichung des eigenen Beitrages freigeben. Ich empfinde es als schlimme Entwicklung, aber Geschichte wiederholt sich zuweilen wohl doch. Vor 100 Jahren haben Führer und Gefolgschaft der NSDAP auch nicht anders die Axt an den demokratischen Rechtsstaat gelegt. Am Ende gab es dann tatsächlich von der Regierung gelenkte Medien. Nach meinen Geschichtskenntnissen waren das jedoch nicht die Vorgänger von RTL, ARD, "Ostsee-Zeitung" oder "Der Spiegel". Vielmehr hießen die "Völkischer Beobachter" und gleichgeschaltetete Medien, die ihre tägliche Berichterstattungsorder vom Reichspressechef erhielten. Dass wir in einer freien Gesellschaft leben mit freien Medien, ist auch an der Veröffentlichung des Beitrages von Herrn Steike ersichtlich. Sein Herabwürdigen der Arbeit der unterschiedlichsten Journalistinnen und Journalisten wird auch nicht mit dem einzigen wahrhaften Satz in seinem Beitrag relativiert. "Putins Angriff auf die Ukraine ist durch nichts zu entschuldigen.“

Andreas Hofmann, Papendorf, 04.07.2023

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