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Ostseetage – eine Idee für den Frieden

Das Rostocker Friedensbündnis begrüßt den Vorschlag, Mecklenburg-Vorpommerns Verbindungen im Ostseeraum durch die Einführung einer internationalen Veranstaltung nach dem Vorbild der Ostseewoche weiter zu verbessern. Im Ostseeraum bestehen bereits starke militärische Verbindungen mit hohem Eskalationspotenzial. Eine zivile Veranstaltung dieser Art könnte ein wünschenswertes Gegengewicht bilden, Angst vor Krieg abbauen und zur Entspannung beitragen. Sie entspricht auch den Forderungen, die wir seit Jahren an die zivile Entwicklung von Stadt und Region stellen. Wir sind aber erstaunt, dass diese Idee vonseiten der historischen Wissenschaft diffamiert wird. Man muss wohl DDR-Bürger gewesen sein, um die Atmos­phäre der Ostseewoche nachempfinden zu können. Überall in Rostock waren Friedenssymbole und das Wort »Frieden« in allen Sprachen des Ostseeraums zu sehen. Viele Menschen, unter ihnen in Kunst und Wissenschaft Tätige, konnten in diesen Tagen internationale Kontakte knüpfen und pflegen, die ihnen sonst nicht zugänglich gewesen wären. Natürlich diente die Ostseewoche auch der Selbstdarstellung der DDR. Jede internationale Veranstaltung ist auch Werbung für das ausrichtende Land. Aber es handelte sich um eine Selbstdarstellung im Zeichen des Friedens. Wollen die Kritiker erreichen, dass der Wille zum Frieden nur mit der DDR assoziiert wird, und der Stadt und dem Land heute den Friedenswillen absprechen? Zudem reiht sich die Kritik an dieser Idee ein in die vielen Versuche, Ideen für eine friedliche Lösung aktueller Kriege zu verunglimpfen. Das verurteilen wir. Das Rostocker Friedensbündnis wünscht der Stadt und dem bei der Umsetzung der Idee der Ostseetage viel Erfolg.

Rostocker Friedensbündnis , Rostock, 12.06.2023

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