Leserbriefe lesen

David gegen Goliath

Die Schweriner OB-Wahl bleibt spannend, denn David tritt gegen Goliath an. Taktisch unklug handelt m. E. die Schweriner CDU mit einer Wahlempfehlung für den SPD-Kandidaten. Es könnte ihre zweite große Niederlage werden, wenn die CDU-Wähler der Parteiführungsempfehlung nicht folgen, eine Gefahr, die die Schweriner CDU-Spitze aus der ersten Niederlage schon hätte erkennen können. CDU-Wähler könnten die Chance ergreifen durch Wahl des Kandidaten Holm ihre Partei damit einerseits zur Richtungsänderung zu zwingen und gleichzeitig die eigene Partei dahingehend disziplinieren, sich deutlich von einer "Lifestyle"-Linken oder überhaupt der Linken abzugrenzen. Letztere wird die sich zuspitzenden Brennpunkt-Probleme - die sie selbst übrigens nicht aushalten muss und Wasser predigt, während sie selbst Wein trinkt - nämlich nicht wahrnehmen wollen und sie im "Weiter so" auch noch befeuern. Die "Teile und herrsche/Divide et impera-Strategie" der Linken haben die Wähler der CDU nämlich schon erkannt, die CDU-Spitze noch nicht. "Schlimmer noch. Wer den politischen Gegner auf eine Weise diffamiert, indem er ihn in eine rechte, braune Ecke stellt, wo er nicht hingehört, der verharmlost im Grunde den Deutschen Nationalsozialismus und den Rechtsextremismus gleichermaßen. Und das verbietet sich von selbst! Auch das könnten die Wähler abstrafen. Schlimm für jene jüdischen Mitbürger, die als Rechte/Braune beschimpft werden, die sie nicht sind. Diese Gesellschaft rückt nicht nach rechts, sie rückt ab von einer immer aggressiver agierenden Linken, wenn diesen ein Wahlergebnis nicht passt. Hochmütig ist, wer so den Wählerwillen ignoriert. Ich kann mir auch vorstellen, dass Parteienklüngel, wie wir es gerade in Schwerin und anderenorts erleben, Veränderungen in der Parteienlandschaft mitverursachen. Hier zu nennen wäre eine Spaltung der Linken und durchaus eine bei den Grünen bzw. eine Neubildung einer grünen Partei aus den vielfältigen Bürgerinitiativen heraus, die sich gerade überall, auch in MV, bilden. Egal wie die die Wahl in Schwerin ausgeht, David könnte am Ende der Sieger sein. Denn eine Parteienklüngel-Einheitsfront kann bestenfalls nur Pyrrhussiege erringen. Die alten Volksweisheiten werden sich wieder einmal bewahrheiten, wenn nicht zu dieser Wahl, dann zur Nächsten. Sieg und Niederlage liegen in der Politik immer dicht beieinander. Und wer andern eine Grube gräbt, der fällt am Ende selbst hinein. Hochmut kommt auch bekanntermaßen vor dem Fall.

Marion Sönnichsen, Schwerin, 12.06.2023

Hier können Sie Ihre Leserbriefe online aufgeben

Bitte beachten Sie, dass wir uns das Recht vorbehalten, im Falle des Abdruckens in der Zeitung, Textpassagen zu kürzen oder nachträglich zu ändern.