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Gedanken

Was ist los mit den Rostockern? Muss man Euch erinnern, wer dafür sorgt, dass Ihr jede Sekunde Sauerstoff atmen dürft; wer dafür sorgt, dass unsere Städte sich nicht weiter aufheizen; dass unser Boden nicht weiter vertrocknet; dass jeder kostbare Tropfen Wasser gespeichert wird? Es sind die Bäume, lebensnotwendig, überlebensnotwendig für jedes lebende Geschöpf. Gesundes Grün um uns herum ist die Zukunft für gesunde Kinder und Enkelkinder. Wer sagt, dass grüne Straßenbahnen umweltfreundlich, klimaprima fahren sollen, indem dafür gesunde Bäume abgeholzt werden, ist ein Heuchler. Wer glaubt, dass ein Parkplatz, eine Haltestelle vor der Haustür wichtiger ist, als ein Baum oder Blumen gleich nebenan, ist blind. Und hat nicht verstanden, was das Wort lebensnotwendig bedeutet. Frau Susanne R. hat es auf den Punkt gebracht und doch nur an der Oberfläche gekratzt. Vetternwirtschaft, Machthunger, Geldgier, Selbstverliebtheit macht sich seit langem breit in unserer Stadtverwaltung. Egal, welchen Namen unser OB gerade trägt. Millionen von Euros werden nur so aus dem Fenster geworfen, für Protz und Prunk, umstrittene Bauprojekte, die die meisten Rostocker ablehnen, weil nicht notwendig und deren Baukosten nur so durch die Decke gehen. Aber hatten wir nicht eine tolle Vision? Die Vision von einer grünen Stadt an der Warnow? Wo ist sie hin? Zerrissen und zertrampelt. Die letzte Grünfläche nebst Bäumen neben dem Rathaus muss weichen, damit unsere Politiker schönere Büros bekommen. In unserem Kringelgrabenpark in der Südstadt tobt ein hemmungsloser Kahlschlag. Frau Dr. Fischer-Gäde, letztes Jahr noch Grünamtsleiterin, jetz Bausenatorin, betonte immer, wie wichtig doch der Erhalt und Schutz unserer Stadtbäume ist, dass man viele neue Bäume überall pflanzen wolle. Die Frau, die sich sehr gerne in ihrem eigenen Garten aufhält, hat absolut keine Skrupel, uns Rostockern massenweise die Kleingärten zu nehmen. Es muss sich was gewaltig ändern, wo, was und vor allem wie gebaut wird. Was ist notwendig. Kein Abholzen, sondern planen und bauen mit der Natur. Leben und wohnen inmitten von Grün.

Elke Block, Rostock, 23.05.2023

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