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Sucht nach Macht, Geld und Ruhm

Antwort auf den Leserbrief "Krieg in der Ukraine" vom 01.03.2022

Zu "Krieg in der Ukraine" vom 7. Mai und ältere Beiträge: Ja, nicht nur wenige, nein, eigentlich die meisten meinen es zu wissen! Ja, sie wissen, gegen Krieg helfen nur kriegerische Waffen. Und, häufig spürst du dann in der Wahl der Worte, den noch nicht überwundenen Hass gegen die gestorbene DDR. Nun gut, er konnte sich weiterbilden, arbeiten, studieren in der DDR. Doch seine Meinung durfte er ja nicht sagen. Sagt ER! Eben, in der DDR gab es NICHTS, was überhaupt brauchbar war. Ja, und ich teile diese Aussage nicht. Ich bin Altschweriner, habe die nach dem Krieg zerstörte Wirtschaft hier im Osten wieder mit aufgebaut. Habe Bombardierungen hautnah in Kiel als 16-jähriger Marinehelfer erleben dürfen. Ja, nach der Bombardierung darfst du dann aus den brennenden Häusern, hilfeschreiende alte und junge und ganz, ganz junge Kieler aus dem Chaos befreien. Lebendig oder auch tot. Als 17-Jähriger durfte ich an der Ostfront den Russen in Sichtweite gegenüberstehen. Alles was nach meinem Jahrgang kommt, sind in Sachen Krieg doch Grünschnäbel. Habt ihr euch einmal mit Kriegskrüppel, mit Kriegswitwen, mit Kriegswaisen unterhalten? Wir sprechen über künstliche Intelligenz. Und wenn es um Krieg geht, verhalten wir uns wie unsere Ururahnen. Wie vor Tausenden von Jahren. Er greift zur Keule, ja, dann ich auch. Welch primitives Denken! Und (unsere) sogenannte Führungselite? Wenn wir uns aus diesem Dilemma befreien wollen, müssen wir mehr tun! Mehr fordern! Es muss ein Tribunal geben, das Kriegsanstifter, das Nichtkriegsverhinderer zur Verantwortung zieht. Wie dumm muss ein Staatsoberhaupt sein, wenn er sich von »seinem Kollegen« am Tisch im Abstand von circa acht Metern platzieren lässt? Und wenn gewisse sogenannte Staatsmänner im Zug nach Kiew fahren, warum dann nicht gemeinsam mit allen »Europäischen« im Zug nach Moskau, auf den »Roten Platz«? Schon einmal gehört, im Schützengraben, in der ersten Reihe ein Staatsoberhaupt, ein Verteidigungsminister, ein General? Der Erste oder gar die Erste, die den Heldentod sterben wollte. Schon mal gehört? Würden gar sicher ein Denkmal bekommen. Wollen doch Ruhm! Und wenn eine Frau Verteidigungsminister wird, sollte ihre Antrittsrede den Abbau des Militärs beinhalten. Es muss einer anfangen. Vom Mann kannst du hier kaum etwas erwarten. Ich hab um Deutschland keine Angst, ohne Militär! Aber was willst du kleiner Mann gegen die Sucht nach Macht, Geld und Ruhm und gegen Unfähigkeit machen?

Wilfried Baumann, Schwerin, 16.05.2023

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