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Kiffen, bis der Arzt kommt

Es ist schon ein Treppenwitz der Geschichte, wenn ausgerechnet Gesundheitsminister Karl Lauterbach das Gesetz der Bundesregierung zur Cannabis-Freigabe gemeinsam mit Landwirtschaftsminister Özdemir begründet. Von Letzteren ist ja bekannt, dass er schon Jahre auf seinem Balkon Hanf anbaut und konsumiert. Man fragt sich allerdings, wie viel die beiden vor der Pressekonferenz von dem Zeug geraucht haben müssen, um so einen Unsinn zu begründen. Abgesehen davon, dass sich Lauterbach in den vielen Ausnahmen und Bedingungen dieses Gesetzes immer wieder selber verhaspelte, weil völlig unverständlich, stellt sich doch die Frage, wer soll und will das kontrollieren? Sind jetzt Beamte mit der Briefwaage unterwegs und stellen fest, ob es wirklich nur 25 Gramm sind, die einer in der Tasche hat? Es ist doch einfach blauäugig oder naiv zu glauben, dass man mit dieser Freigabe den Schwarzmarkt austrocknen könne. Für mich ist dieses Gesetz die staatliche Kapitulation vor dem Suchtkonsum und ein weiteres Zeichen der Dekadenz dieser Gesellschaft, die ihr Leben offenbar nur noch im Rausch ertragen kann. Eines an diesem Gesetz beruhigt mich aber ungemein. Lauterbach hat gesagt, dass es verboten ist, Cannabis auf Schulhöfen und in Kitas zu dealen und zu rauchen. Das haut doch hin, obwohl es zumindest in Bezug auf die Schulhöfe längst an der Realität vorbei geht. Hoffen wir, dass es wenigstens in den Kitas noch klappt.

Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 14.04.2023

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