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Polizei, ihr Freund und Helfer

Ständig ließt man in Pressemitteilungen die Warnungen der Polizei vor Betrügern aller Art, angefangen vom angeblichen Enkel bis hin zu den Fakemitarbeitern der Deutschen Telekom. Immer wird versucht, die Leute dahingehend zu sensibilisieren, solche Fälle umgehend der Polizei zu melden. Aber das war's dann auch. Heute hatte ich so ein Exemplar vor der Tür stehen, extrem unangenehmes Äußeres, der sich als Mitarbeiter der Telekom erklärte, mit einem Schild um den Hals und einem Tablet in der Hand. Also genau das, vor was ständig gewarnt wird. Ohne zu fragen, ob ich Lust und Zeit habe, ratterte er sofort seinen Text runter. Ich gab ihm zu verstehen, dass ich kein Interesse an einem Gespräch habe und mit den Worten "dann eben nicht" ging der Mann wieder. Nun wollte ich auch mal meiner Pflicht nachkommen und so einen Fall melden, musste aber feststellen, dass Wort und Tat in diesem Fall nicht übereinstimmen. Ich habe dem netten Beamten im Polizeirevier Lichtenhagen den Fall beschrieben und er fragte mich allen Ernstes: "Was sollen wir jetzt machen?" Ich war doch fest davon ausgegangen, dass man zumindest mal eine Streife in unsere Straße schickt und gegebenenfalls die Identität des Mannes feststellt, denn ich konnte ihn ja beschreiben. Ich war so verwirrt über die Antwort, dass ich mich verabschiedet habe mit den Worten: "Dann rufe ich mal im Supermarkt an, vielleicht sind die dafür zuständig." Das Vertrauen in diese Institution ist bei mir völlig dahin.

Anonym., Rostock (Name dem Verlag bekannt), 23.03.2023

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