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Einseitige Betrachtung

Antwort auf den Leserbrief "Fehlt uns der Kompass?" vom 09.02.2023

Herr Hubert bezieht sich in seinen Leserbriefen immer gerne auf den nicht unumstritten Philosophen Drewermann. Aber auch der kann die Welt nicht ideologiefrei erklären und kann nicht das Maß des Weltverständnisses sein. Der beklagte Kompassverlust der Menschheit ist die Folge der Macht- und Geldgier, den der Kapitalismus als einer seiner Grundprinzipien in die Welt gebracht hat. Natürlich sind wir uns einig, dass der Krieg in der Ukraine so schnell als möglich beendet werden muss. Das wird er aber nicht, wenn immer neue Waffen geliefert werden und die Forderungen danach aus Kiew werden immer absurder. Die Ukraine wird von der Politik und den Feinden Putins immer als der bedauernswerte, friedensliebende Staat dargestellt, der keinerlei böse Absichten gegen Russland hegt und wo alles getan wird, um ein demokratisches Mitglieder der EU zu werden. Aber jede Seite hat zwei Medaillen. Nicht nur Russland hat Abkommen gebrochen. Auch der Westen und die Ukraine haben das Minsker Abkommen sabotiert. Exkanzlerin Merkel hat öffentlich zugegeben, dass diese Abkommen seitens des Westens nur geschlossen wurde, um der Ukraine Zeit zu schaffen sich auf eine militärische Auseinandersetzung mit Russland vorzubereiten. Ist das Friedenspolitik der Ukraine und des Westens? Und ist es nicht wahr, dass es in der Ukraine wie auch in Polen und den baltischen Staaten eine russlandfeindliche Politik und Diskriminierung der russischen Beölkeringsteile gibt? Erinnert sei nur an die Herabsetzung als Bürger zweiter Klasse Entzug des Wahlrechts u.a. Erinnert das nicht an Nazi-Methoden gegen die Juden und politische Gegner? Und was die demokratische Entwicklung in der Ukraine angeht, da fragt man sich doch, warum das Land in der Korruptionsliste der Welt ganz oben steht und warum der Präsident der reichste Mann der Ukraine ist. Es ist kaum vorstellbar, dass er in seiner vorherigen Tätigkeit als Kabarettist so hohe Gagen hatte. Ein Schelm wer Arges bei seinen engen Kontakten zu England und den USA denkt. Es wird keinen Sieger und keinen Frieden in der Ukraine geben, wenn man nicht über die berechtigten Interessen beider Seiten spricht. Daszu braucht es erstmal einen Waffenstillstand. Auf den sollte Nato und EU mit allen diplomatischen Mitteln hin arbeiten und nicht mit Panzern, Flugzeugen und Brandmunition. Der Philosoph Drewermann würde das als Christ sicher auch so sehen.

Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 19.02.2023

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