Leserbriefe lesen

Ukraine als Schrottplatz der Nato

Wenn man das Gezerre des Westens um Waffenlieferungen an die Ukraine nüchtern betrachtet, fallen zwei Dinge besonders ins Auge. Das eine ist ein einzigartiges Chaos in der Bewaffnung der Mitgliedstaaten. Jeder hat seine eigenen Waffensysteme, braucht dazu spezielle Munition, die wiederum irgendwo in der Welt produziert wird. Große Teile der Technik funktionieren nicht, weil kaputt oder untauglich. Wie will man so eine wirksame Verteidigung organisieren? Der entscheidende Vorteil der Armeen des Warschauer Vertrages war, dass alle Mitgliedsstaaten einheitliche Waffen und Munition hatten, die gegenseitig austauschbar war und so den Nachschub im Kampf entscheidend erleichterte. Insofern sind die Waffenlieferungen der Nato-Staaten an die Ukraine mehr symbolisch als hilfreich. Was nützen Panzer und Geschütze, wenn die Munition nicht da ist, wenn nicht instandgesetzt werden kann, weil es keine Ersatzteile gibt? Was nützen Waffen, die wegen ihrer Unterschiedlichkeit von den Ukrainern nicht oder unzureichend bedient werden können und damit kaum wirksam eingesetzt werden können? Es wird immer deutlicher, dass diese Waffenlieferungen ein Riesengeschäft der Rüstungsindustrie sind. Die Nato schiebt ihren alten Waffenkram in die Ukraine ab und deklariert das als Solidaritätsakt des Westens. Verbunden mit der Hoffnung, dass damit eine Schwächung Russlands auf Kosten der Ukrainer erreicht wird. Vor allem aber dient das dazu, riesige neue Rüstungsprogramme der Nato-Staaten aufzulegen, da man ja Waffen an die Ukraine abgegeben habe und nun nachrüsten müsse. Es ist wie immer bei Kriegen: die einfachen Menschen verlieren und verbluten und den eigentlichen Verantwortlichen bekommt der Krieg wie eine Badekur wie einst Hindenburg sagte.

Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 05.02.2023

Hier können Sie Ihre Leserbriefe online aufgeben

Bitte beachten Sie, dass wir uns das Recht vorbehalten, im Falle des Abdruckens in der Zeitung, Textpassagen zu kürzen oder nachträglich zu ändern.