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Wohin soll ich mich wenden...?

Der Beginn dieser Strophe eines bekannten Kirchenliedes kam mir in den Sinn, als ich mir die Leserbriefseite des „Schweriner Blitz am Sonntag“ vom 27. November anschaute. Da schwadroniert ein stellvertretender Vorsitzender einer Bundestagsfraktion von einer „Asylwelle“. Nicht genug mit seiner ‚Meereskunde‘, denn er macht eine gefährliche Strömung aus: „Tag für Tag strömen hunderte Menschen, zum größten Teil aus wirtschaftlichen Gründen, ungehindert ins Land.“ Was braucht‘s? „Wir brauchen in der Asylpolitik wieder Maß und Mitte.“ Damit hat der Autor sich selbst das Urteil gesprochen, denn seine Suggestionen haben genau das nicht, Maß und Mitte! Und erst recht keine Ansätze von Lösungskompetenz. Es werden schon sonderbare ‚Alternativen‘ in und für Deutschland erwogen. „Wohin soll ich mich wenden…?“ Diese Frage kommt mir auch beim Beitrag eines Briefeschreibers aus Ludwigslust auf derselben Seite. Die richtige Fährte scheint der Autor im Auge zu haben, wenn er von der Alternative „Demokratie“ und „Diktatur“ schreibt, um die es überall auf der Welt geht. Wer sich noch nicht ganz sicher ist, um was es bei allen Machtspielen letztlich geht, kann sich die einfache Frage vorlegen, was mit solch einem Briefeschreiber unter umgekehrten Vorzeichen wohl in Russland, China oder Nordkorea passiert. Eine Vermutung von mir: Der noble Herr im Kreml – immerhin ein ‚lupenreiner Demokrat - würde ihn voraussichtlich nicht auf die Krim zur Erholung schicken.  

Rudolf Hubert, Schwerin, 26.11.2022

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