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Wahlkampf um das Bürgermeisteramt

Im Wahlkampf um das Bürgermeisteramt in Bergen haben wir uns auf Grund der Gegebenheiten sehr zurückgehalten, wir haben das gemacht, was man in einem Wahlkampf hauptsächlich tun sollte, unseren Kandidaten und seine Ziele vorgestellt. Natürlich sind es nicht nur seine, sondern auch unsere Ziele. Da wir gerade dabei sind, viele meckern immer über die »Parteien«, ich bin tatsächlich Mitglied der CDU und dazu stehe ich auch, gemeinsam mit Mitgliedern versuchen wir genauso, wie jedes andere Bündnis auf kommunaler Ebene Ziele und Richtungen zu verfolgen. Es geht also immer um die Umsetzung von Interessen. Das ist auch gut so, unsere Interessen, so meine ich, liegen darin gemeinsam das bestmögliche Ergebnis für alle Bürger unserer Stadt zu erreichen. Der Vorteil einer Partei liegt aus meiner Sicht darin, dass wir eine Satzung haben, an die wir uns grundsätzlich halten müssen und uns öffentlich dazu auch bekennen. Traurig nur, dass manche Fraktionen und dessen Vorsitzende den Unterschied zwischen Richtungskampf, der absolut in Ordnung ist und Grabenkampf verwechseln. Denn wenn man die Kommentare auf einigen Seiten liest, dann kann man nur zu dem Schluss kommen, bist du nicht für mich, dann bist du gegen mich! Das sollte gerade auf kommunaler Ebene nicht so umgesetzt werden. Nun aber zum Wahlkampf um das Bürgermeisteramt, rückblickend befremdet mich die Tatsache sehr, dass dieser Wahlkampf sehr persönlich und streckenweise sehr abwertend geführt wurde. So meint ein Fraktionsvorsitzender zum Beispiel in einem Kommentar, dass die fünf Kandidaten, die gegen die amtierende Bürgermeisterin antreten auf den Müll gehören, oder in einem Kommentar wurde festgestellt, dass es sich bei den Mitbewerbern um eine Bürgermeister GbR handelt. Ich meine, alle Kandidaten haben das gleiche Recht, wenn sie sich um diesen Posten bewerben und sollten auch dementsprechend den notwendigen Respekt erfahren. Manch ein selbsternannter »Wahlbeobachter« oder »wahlauswertende Seiten« bei Facebook meinten diesen Respekt nicht entgegenbringen zu müssen. Ich persönlich bin jetzt fast 20 Jahre Mitglied der Stadtvertretung, habe so etwas in dieser Weise noch nicht erlebt. Ich finde genauso wird Politikverdrossenheit geschaffen, wer will denn noch ein Amt übernehmen, wenn man derartig und persönlich durch den Kakao gezogen wird?! Ich hoffe, dass die angesprochenen »Wahlauswerter« nicht nur ein Strohfeuer entfacht haben, sondern sich auch zukünftig auf kommunaler Ebene beteiligen.

Matthias Ewert, Bergen, 12.05.2022

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