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Tief enttäuscht

Der Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine hat mich sehr enttäuscht und zwingt mich nun, eine andere Sicht auf Putin zu haben. Wie viele andere Menschen habe ich fest darauf vertraut, dass es Putin darum geht, Sicherheit für sein Land zu schaffen. Was wir jetzt aber schmerzlich lernen müssen, ist, dass Putin offenbar danach strebt, Russland wieder zu einer Weltmacht zu machen, die über andere Völker herrschen kann. Wenn er in seiner Rede sagte, dass die Ukraine als Staat keine historische Berechtigung habe, dann mag das aus der Geschichte des Landes gesehen stimmen, aber das bedeutet gleichzeitig, alle Grenzen in Europa, die im Ergebnis des 2. Weltkrieges entstanden sind, in Frage zu stellen. Die Anerkennung dieser Grenzen, so schwer das manchem fallen mag, waren bisher der Garant für Frieden in Europa. Russland verspielt mit dieser irrationalen Politik sein Ansehen in der ganzen Welt. Wer vorher noch Verständnis für das Land hatte, wendet sich nun empört ab. Es bleibt nur die Hoffnung, dass es irgendwie gelingt, den Krieg zu stoppen und zu verhandeln, anstatt zu schießen. Beide Seiten müssen bereit sein, miteinander zu reden und akzeptable Lösungen zu finden. Dafür steht aber besonders Putin in der Pflicht.

Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 26.02.2022

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