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Was ich selber denk und tu

Die Münchener Sicherheitskonferenz des Westens hat wieder einmal die Einseitigkeit der NATO gegenüber Russland deutlich gemacht. Die USA haben dort ein Szenario entwickelt, wie und unter welchen Bedingungen Russland die Ukraine angreifen könnte. Das entspricht genau der Vorgehensweise der USA, die sie bei jedem Konflikt angewendet hat, um sich für berechtigt zu erklären, militärisch eingreifen zu müssen. Es wundert einen, dass bisher keine Atomwaffen, chemische Waffen und biologische Kampfmittel der Russen an der ukrainischen Grenze durch den US- Geheimdienst entdeckt wurden. Das hat doch im Irak und Syrien so prima den Vorwand geliefert, das Land zu verwüsten und die Menschen dort in Elend und Hunger zu stürzen. Europa hat die Last der damit verbundenen Flüchtlings-Katastrophe zu tragen. Aber das sind ja nur bedauerlicherweise Kollateralschäden - wo gehobelt wird, fallen Späne. Putin ist ganz sicher kein politischer Engel, aber statt ihn durch die einseitige und diskriminierende Behandlung Russlands, weiter zu provozieren, sollte endlich mit dem ehrlichen Willen verhandelt werden, tragbare Kompromisse zu finden. Wenn die Behauptung der NATO stimmt, dass die Aufnahme der Ukraine in den Pakt nicht zur Diskussion steht, warum kann man das nicht verbindlich vereinbaren? Ein Sprichwort sagt: was ich selber denk und tu, trau ich andren Menschen zu. Das war immer das Handeln der USA, um angebliche amerikanische Interessen in der ganzen Welt durchzusetzen.

Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 19.02.2022

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