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Ungereimtheiten en gros

Vieles, was durch die Medien kommt, ist einfach nicht mehr nachzuvollziehen. Da sitzen die „Experten“ in Glasgow zusammen, um über wichtige Klimafragen zu beraten, und bei Rostock soll ein für den Klimahaushalt wichtiges Moor weichen, nur damit sich die (See-) Wirtschaft weiter entwickeln kann. Wie weit soll eigentlich die Wirtschaft der reichen Länder noch entwickelt werden auf Kosten der armen Länder und der Ressourcen unseres Planeten? Haben bestimmte Menschen vor allem im Westen immer noch nicht genug? Das ist doch total kontraproduktiv! Wenn derartige Gegensätze immer wieder zum täglichen Regularium gehören, kann man sich die ganzen (superteuren) (inter-) nationalen Aktivitäten sparen, weil sie nur Makulatur sind. Und die Regierenden brauchen sich über den Unwillen ihrer Wähler nicht zu wundern. Ein zweites Beispiel: Eine Politikerin unserer MV-Landesregierung spricht sich für die Impfpflicht aus. Endlich mal ein klares Wort aus der Politik. Für Mitarbeiter in den Bereichen, wo körperliche Nähe nun mal zum Beruf gehört (Pflege, medizinisches Personal, der gesamte pädagogische Bereich u.s.w.), ist eine Impfpflicht erforderlich. Auch die dortigen Arbeitgeber müssen zur Sicherheit der ihnen Anvertrauten das Recht haben, den Impfstatus ihrer Mitarbeiter zu erfragen. Die erneute Welle ist voll präsent, und die noch geschäftsführende Regierung versteckt entsprechende Aktivitäten eben hinter dem Argument der „Geschäftsführung“. Wer weiß denn, wann die neue Regierung tätig werden kann, und bis dahin überlassen wir alles dem Zufall und dem Selbstlauf? Es ist ein Unding, dass die angeführten „hohen“ juristischen Hürden für eine bundesweite Durchsetzung der Impfpflicht höher sind als die Bedeutung der Gesundheit der Gesellschaft. Zur im Grundgesetz festgelegten Würde des Menschen gehört an allererster Stelle seine Gesundheit. Und hier sind Rücksichtnahme und Solidarität aller Mitglieder der Gesellschaft gefragt und erforderlich. Meine persönliche Freiheit endet dort, wo die Rechte meines Nachbarn beginnen, und das leitet sich aus dem GG und der dort betonten Menschenwürde ab. Das Pochen auf meine persönlichen Rechte und die dabei eingeschaltete Justiz zu ihrer Durchsetzung bringt uns hier absolut nicht weiter, sondern spaltet die Gesellschaft in einer Situation, wo Zusammenhalt und einheitliches Handeln erste Voraussetzung sind, um mit dem Problem der Pandemie fertig zu werden. Hoffentlich gibt es einheitliche bundesweite Regelungen, ein erneuter föderaler Flickenteppich würde das schon bestehende Chaos nur noch mehr vergrößern!

Wolfgang Mengel, Stralsund, 09.11.2021

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