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Und die Kinder?

Alles, was ich jetzt so höre, dreht sich immer nur um Betriebe, Wirtschaft, Tourismus usw. Leider höre ich ganz wenig darüber, wie es unseren Kindern geht. Es wird viel berichtet, wie und warum die Risikogruppen, zu denen ich auch gehöre, geschützt werden sollen. Aber was ist mit den Kindern? Deren Leben ist doch auch auf den Kopf gestellt. Ihnen fehlen die sozialen Kontakte, die Freunde, das Zusammensein mit Gleichaltrigen glaube ich sogar noch mehr als uns. Wir nehmen ihnen ganz wichtige Erfahrungen, die man eigentlich als Kind beziehungsweise als Jugendlicher macht. Damit meine ich nicht nur solche prägenden Erlebnisse wie Einschulung, Jugendweihe, Abi-Ball und vieles mehr. Besonders das Zusammensein und Austausch mit Gleichaltrigen fehlt und das lässt sich zu Hause nicht ersetzen, wie ich immer wieder merke. Da muss dringend was passieren. Unsere Kinder verdienen die gleiche Aufmerksamkeit wie die Risikogruppen. Wenn ich jeden Tag zur Arbeit gehe und mein Kind sitzt zu Hause, um mich zu schützen, fühlt sich das einfach falsch an.

Gudrun J., Rostock, 22.04.2020

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