Leserbriefe lesen

Nur die Großen?

Heute sah ich im TV die Sendung Maybrit Illner - Der Polit-Talk mit vier Gästen. Zwar habe ich nicht Politik studiert, aber noch einen gesunden Menschenverstand. In der Sendung ging es um die Wahl. Unter anderem Herr Friedrich Merz übermittelte seine Überzeugung, dass die CDU/CSU auf jeden Fall die Wahl gewinnen wird. Seine Arroganz ist kaum auszuhalten. Als der Kanzlerkandidat dieser Partei gewählt wurde, war er nach Jahren wieder im Politgeschehen dabei. Da er nicht gewann, verkündigte er, dass er Herrn Laschet unterstützen würde. Ein guter Posten lässt sich gewiss finden. Wo war er bisher? Anderen zu unterstellen, sie hätten zu große Wissenslücken, wie sein Urteil zu Robert Habeck lautet, finde ich ebenso arrogant. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass Frau Annalena Baerbock nicht das Kanzleramt benutzen sollte, um die Geschäfte in diesem Amt zu lernen - wie sie behauptet hatte. Die Frage von Frau Dagmar Rosenfeld (Die Welt) beantwortete Herr Merz wiedermal nicht. Das ist ja altbekannt. Eine klare Frage und keine Antwort. Der Hinweis, die Politiker würden miteinander reden, wenn es dann soweit wäre, sagt wohl alles. Da fragt man sich, ob sie untereinander bei geschlossenen Türen auch nur rumeiern? Eine Bekannte äußerte mir einmal gegenüber, nachdem ich meine Wunschpartei mitteilte: "Ach die kann man doch nicht wählen. Die sind viel zu klein." Meine Antwort und Meinung: Muss man nur große Parteien wählen? Wie sollen sie denn größer werden, wenn keiner sie wählt. Darum geht es doch gar nicht. Darum bitte ich all jene, die noch nicht wissen, welche Partei es sein soll, auch an jene zu denken, die nicht nur viele Mitglieder haben und nach 16 Jahren viele ihrer Bekannten, Verwandten oder welche auch immer Posten vermittelt haben, eine Chance zu geben. Es lohnt sich, auch die Inhalte anderer zu sichten. Aber sicher ist auch, dass es die Partei nicht geben wird, die alles vereint, was man erwartet oder wünscht. Wie sagte der Schriftsteller Frank Schätzing: Wenn sie etwas verändern wollen, dann gehen sie wählen. Das werde ich.

Anonym., Groß Brütz (Name dem Verlag bekannt), 27.08.2021

Hier können Sie Ihre Leserbriefe online aufgeben

Bitte beachten Sie, dass wir uns das Recht vorbehalten, im Falle des Abdruckens in der Zeitung, Textpassagen zu kürzen oder nachträglich zu ändern.