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Zu einfach gemacht

Zu »Die Demo der Anständigen«, vom 8. März, Seite 3. Herr Wruck wählte für seinen Bericht über die Demonstration der Aktion Seebrücke die provozierende Überschrift: »Demonstration der Anständigen« und beklagt das geringe Interesse der Menschen daran. Im Umkehrschluss heißt das dann: Wer nicht zu den Demonstranten gehörte, ist ein Unanständiger. So einfach ist das aber nicht, man muss schon etwas genauer hinschauen und sich nicht nur von Gefühlen leiten lassen. Natürlich tun einem die Kinder leid, die da an der türkischen Grenze hungern und frieren. Aber warum ist das so? Weil sich ihre Eltern von Erdogan missbrauchen lassen, Druck auf die EU zu machen, damit er seine Ziele zur Vernichtung der Kurden und zur Schaffung eines großtürkischen Reiches verwirklichen kann. Tatsache ist auch, dass es sich bei der Masse der Flüchtlinge nicht um Kriegsopfer aus Syrien handelt, die ein Asylrecht hätten, sondern um Menschen aus allen möglichen afrikanischen Ländern, die ohnehin kein Bleiberecht in Deutschland und Europa hätten, weil schlicht und ergreifend Asylgründe fehlen. Zu recht warnt deshalb die EU die Flüchtlinge, nicht auf die türkische Propaganda hereinzufallen und der griechischen Grenze fern zu bleiben. Das von Frau Merkel 2015 angerichtete Chaos in der Asylpolitik und die ganze aktuelle Misere ist nicht dadurch zu beseitigen, dass Deutschland 500 Kinder aufnimmt. Hier müssen andere Lösungen her, nämlich den Krieg in Syrien endlich beenden, die Flüchtlingsströme aus Afrika u.s.w. durch Hilfe vor Ort zu stoppen und einheitliche europäische Regelungen des Asylrechts zu schaffen.

Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 16.03.2020

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