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Harte Zeiten

Die Reichweite von Religion in Zeiten kirchlichen Missbrauchs: Harte Zeiten sind es, jene jetzigen - fernab der sonntäglichen Kanzelbesteigung und fernab mit ihr verbundenen Verkündung des Wortes Gottes. Ja - harte Zeiten - auch deshalb, weil uns das öffentlich-rechtliche Fernsehen mittels Ton und Bild - wie diese Woche geschehen - eigentlich nur eines nahelegt als adäquate Reaktion auf fehlende Immunität gegenüber Missbrauch an jenen, die sich vollen Vertrauens in die Arme, in die Hände der Kirche, deren Seelenformer einst begaben. Gemeint ist der Austritt aus der Kirche, die praktizierte und zu praktizierende Abwendung vom Glauben an eine Sinnhaftigkeit dieses Konstrukts, dieses von Menschenkopf und Menschenhand geschaffene. Harte Zeiten, die noch so manchen begreifen lassen sollte, dass festgelegt - von höherer Macht - Kirche in Zeiten von Smartphone und Social Media keine Daseinsnotwendigkeit mehr zugeschrieben wird, dass Kirche als Traditions- und Glaubensstifter seine Daseinsberechtigung verloren hat.

Dr. habil. Klaus Wirth, Schwerin, 07.02.2021

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