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< Zurück zur ÜbersichtMauer löscht keinen Brand
In der CDU/CSU wird die Diskussion um den künftigen Umgang mit der AfD immer lauter und es mehren sich die Stimmen, die nutzlose und unzeitgemäße Brandmauer zumindest durchlässig zu machen. Die Parteispitze sah sich deshalb genötigt, eine Parteiklausur zu dem Thema durchzuführen. Kanzler Merz versucht, die Partei darauf einzuschwören, auf dem alten, unwirksamen Kurs zu bleiben. Er hat immer noch nicht verstanden, dass sein Versprechen, die AfD halbieren und vernichten zu wollen, voll in die Hose gegangen ist und die AfD ihren Stimmenanteil verdoppelt hat. Woran das wohl liegen mag? Angesichts dieser Tatsache und im Vorfeld von anstehenden Landtagswahlen, wo die AfD zum Teil 40 Prozent der Stimmen hat, klingt diese Haltung von Merz nach Realitätsverweigerung und Trotzkopf. Zusammenarbeit mit der AfD in Sachfragen heißt doch nicht, die Ideologie anzuerkennen! Dem deutschen Volk dienen, das ist die Aufgabe der Regierung und des Parlaments, und nicht politische Scharmützel und engstirniges Gerangel wider der Vernunft und des Sachverstandes. Die CDU und andere Parteien müssen endlich verstehen, dass eine Brandmauer nicht vor einem Brand schützt und ihn auch nicht löscht. Man kann sich höchstens dahinter verstecken. Es wird so gern Gorbatschow zitiert, aber das Leben bestraft nicht nur die anderen, wenn sie zu spät kommen. Der Stimmenverlust der SPD, der Grünen und der FDP sollten Merz da eine Warnung sein.
Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 20.10.2025