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Es war einmal ein Staat

Der 3. Oktober naht und die Medien legen wieder die alte Platte auf, die untergegangene DDR in allem Belangen zu verteufeln. Richtig ist, es war vieles nicht gut, aber es war auch nicht alles schlecht. Es wird der Anschein erweckt, die DDR habe nur aus Unterdrückung ,Mangel und Stasi bestanden. Das ist aber einfach nicht wahr. Siebzehn Millionen Menschen haben in diesem Land, mal mehr, mal weniger glücklich gelebt, haben fleißig gearbeitet, Familien gegründet und ihre Kinder sicher zu guten Menschen erzogen. Ja, es gab auch Menschen, die bewusst gegen diesen Staat waren und die deswegen mit den Gesetzen und der Stasi über Kreuz lagen. Aber seltsamerweise betraf das besonders Künstler, Schriftsteller, kirchliche Vertreter, die oft mehr Privilegien hatten als andere Bürger. Und vergessen wird auch, dass der tatsächlich vorhandene Mangel an vielen Dingen auch seine Ursache darin hatte, dass die BRD alles getan hat, um die Entwicklung im Osten zu behindern. Man denke an Hallstein Doktrin, Wirtschaftsembargos u.a. Um nicht missverstanden zu werden: Es geht nicht um eine Glorifizierung der DDR, es geht um eine ehrliche Aufarbeitung der Geschichte. Das ist man den Bürgern der ehemaligem DDR schuldig, denn die jetzige einseitige und z.T. falsche Darstellung der Geschichte reißt immer wieder Gräben zwischen Ost und West auf.

Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 15.09.2025

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