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< Zurück zur ÜbersichtErhalt des ehemaligen Schifffahrtsmuseums - Update
„Ich ziehe hier nicht aus! - Das Hickhack um das ehemalige Schifffahrtsmuseum geht weiter: … In einer Online-Petition fordert die Societät Rostock maritim die Rettung des geschichtsträchtigen Hauses.“ So war der Haupttenor in der Überschrift eines weiteren Artikels, kürzlich in einer Tageszeitung. Seit fast 20 Jahren wird das ehemalige Schifffahrtsmuseum durch den Verein Societät Rostock maritim als Informations-, Bildungs- und Begegnungsstätte betrieben. Zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen finden hier jährlich statt. Nun wurde dem Verein zum Jahresende durch die Stadt gekündigt. Grund: Gefahrenabwehr! Ein Gutachten bescheinigt massive Schäden am Gebäude. Eine umfassende Sanierung ist nötig; geschätzte Kosten 31 Millionen Euro. Der Erhalt des Gebäudes ist infrage gestellt. Auch ein Verkauf ist möglich. Der Verein will das so nicht hinnehmen und hat eine Online-Petition ins Leben gerufen: „Kein Abriss des ehemaligen Schifffahrtsmuseums! Weiterbetreibung durch …“ Bis heute gibt es bereits über 2.000 Unterschriften mit vielen unterstützenden Kommentaren. Zu wenig, finde ich, wenn man bedenkt, dass Rostock circa 211.600 Einwohner hat. Auf der nächsten Sitzung des Ortsbeirates Stadt-Mitte, am 9. Juli, wird dieses Thema ebenfalls auf der Tagesordnung stehen. Im Bürgerinformationssystem des Rathauses kann man sich dazu umfassend informieren. Da gibt es Vorschläge und Anträge über den weiteren Umgang mit dem Denkmal, auch in Vorbereitung auf die nächste Bürgerschaftssitzung. Da geht es aber auch um ein zukünftiges Nutzungskonzept für das Gebäude, was wichtig für die Bezifferung der Sanierungsaufwendungen sein soll (Antrag 2025/An/0896 Rostocker Bund/freie Wähler). Und im Antrag 2025/AN/0897 geht es um ein Konzept zur Vorbereitung der eigentlichen „Grundinstandsetzung“. Aber weshalb der Ruf nach einem „Neuen Nutzungskonzept?“ Tatsache ist doch, dass die Mitglieder der Bürgerschaft, als gewählte Vertreter der Rostocker Einwohner, bereits am 29. Juni 2011 „die Sanierung des Gebäudes August-Bebel-Straße 1, als Erweiterung des Museums für Kunst- und Kulturgeschichte“ beschlossen haben. Die einzige Fragen, die sich jetzt noch stellen könnten, wären doch: Wieso ist da bis heute noch nichts passiert? Oder: Wann wird dieser Beschluss endlich umgesetzt? Immerhin ist er noch gültig! Da es sich bei der Sanierung des Gebäudes um eine Grundinstandsetzung handelt, ist es doch eigentlich egal, welches Nutzungskonzept anschließend für das Haus vorgesehen ist, es sei denn, man denkt über einen Verkauf nach. Dann bekäme das zukünftige Nutzungskonzept eine ganz andere Bedeutung. Wir dürfen gespannt sein.
Anonym., Rostock (Name dem Verlag bekannt), 09.07.2025