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Trotz Sturm und Wellengang

Traditionell endet das Frühjahrssemester der Seniorenakademie 55 Plus Stralsund mit einer Ausflugsfahrt, die in diesem Jahr nach Neubrandenburg führte. Karsten M. lud seine Gäste auf dem Betriebshof ein (Bus 1), Torsten M. sammelte seine Reiselustigen im Stadtgebiet und Umfeld Stralsunds ein (Bus 2). Der erste Schreck ereilte uns noch in Stralsund, als die geplante Schiffstour auf dem Tollensesee wegen Sturms abgesagt wurde. Aber wir sind ja als Küstenbewohner hart im Nehmen. Insofern hatte Bus 2 von 11 bis 12.30 Uhr eine unfreiwillige Pause, die zur individuellen Besichtigung des Marktes, des Marktcenters und der umliegenden Gebäude, u.a. der Konzertkirche und des „Kulturfingers“ (Haus der Kultur und Bildung – HKB), der von seinem 15. Stockwerk einen wunderbaren Blick auf die Stadt und ihre Umgebung erlaubt, genutzt wurde. Das Mittagessen nahmen wir im Restaurant „Am Güterbahnhof“ ein. Danach erfolgte für Bus 2 die Stadtrundfahrt, die von Ilona Döbbert alias „Mudder Schulten“ in Tracht begleitet wurde. Fritz Reuter, der 7 Jahre in Neubrandenburg lebte, setzte mit „Mudder Schulten“ in seinem Roman „Dörchläuchting“ der damaligen couragierten Bäckersfrau C. D. Schulz ein literarisches Denkmal. Die Stadt mit ihren rd. 61.000 Einwohnern (2023) ist für ihre gut erhaltene Stadtbefestigung, die Backsteingotik, ihre Veranstaltungs- und Kulturlandschaft samt Konzertkirche und Neubrandenburger Philharmonie, als Sportstadt und für den nahegelegenen Tollensesee in der Urlaubsregion Mecklenburgische Seenplatte bekannt. Auf einer Fläche von rd. 86 qkm beinhaltet Neubrandenburg neun Stadtviertel (nach der amtlichen Stadtgebietseinteilung vom 05.10.1995), die uns „Mudder Schulten“ mit viel Hintergrundwissen, Witz, Humor und Anekdoten vorstellte. Der seit 1988 auch als Hochschulstadt bekannte Ort trägt aufgrund seiner sehr gut erhaltenen Stadttore seit 2019 offiziell den Namenszusatz „Vier-Tore-Stadt“. Sehr interessant war u. a. zu erfahren, dass eine Reihe von sehr gut erhaltenen Plattenbauten aus DDR-Zeiten unter Denkmalschutz stehen. Auf der Heimfahrt parkten beide Busse gemeinsam nochmals an einem Autobahnrastplatz zwecks Kaffeepause. An dieser Stelle sei der Bäckerei Zacher für den hervorragenden leckeren Kuchen gedankt. Auch unseren beiden Busfahrern zollten wir Dank für die sichere Fahrt. Auch trotz der ausgefallenen Schiffsfahrt (selbst bei der Busfahrt auf der Autobahn waren die Windstärken zu spüren) war der Tag für alle Teilnehmer ein sehr schönes Erlebnis, und unser aller herzlicher Dank geht an alle Vorstandsmitglieder für die wunderbare Organisation und Betreuung. Wolfgang Mengel, Seniorenakademie

Wolfgang Mengel, Stralsund, 01.07.2025

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