Archiv
< Zurück zur ÜbersichtSinn und Unsinn von Sanktionen
Gegenwärtig basteln westliche Regierungen und ihre kompetenten Berater an Sanktion Nr. 19 (neunzehn) gegen Russland. Darauf muss man erst einmal kommen, nachdem die vorigen 18 offensichtlich erfolglos blieben. Besondere intellektuelle Fähigkeiten bei den Entscheidern sucht man wohl ebenfalls vergebens. Jedenfalls fällt bei genauerer Betrachtung auf, dass Sanktionen fast ausschließlich von Staaten der NATO und der EU direkt oder indirekt über die UNO verhängt werden. Als selbsternannte Besitzer der einzigen Wahrheit verfolgen sie offiziell das Ziel, in den betroffenen Ländern einen Politikwechsel zu erreichen. Seit Jahrzehnten liefern Kuba, Nordkorea, Venezuela, der Iran und andere den Beweis, dass alle gegen sie gerichteten Maßnahmen keineswegs den beabsichtigten Erfolg gebracht haben. Im Grunde geht es natürlich nicht um einen Politik- sondern um einen Regimewechsel. Man weiß sehr wohl, dass die Sanktionen keineswegs die herrschenden Kreise in Autokratien erreichen, sondern die einfache Bevölkerung über die Einschränkung ihrer Lebensverhältnisse. Das soll zu Aufständen gegen die Regierungen führen, und die reagieren wiederum mit weiteren Repressionen. Erreicht wird letztlich nichts. Will man ehrlich Veränderungen für die Menschen, dann führt kein Weg an Verhandlungen vorbei. Das setzt allerdings die Bereitschaft für Kompromisse voraus Sanktionen haben nichts gebracht haben und ein Krieg der NATO gegen die Atommacht Russland muss ausgeschlossen werden, Das hat man sogar jenseits des Atlantiks begriffen. Bestimmte Politiker in Europa wie z.B. die Dame mit dem langen Namen brauchen dafür offenbar noch Nachhilfe. Auch mit immer neuen Waffenlieferungen den Stellungskrieg in der Ukraine endlos mit der Hoffnung zu verlängern, Russland dadurch wirtschaftlich zu ruinieren, bleibt Wunschdenken. Dass man allerdings mit der Idee in Verhandlungen gehen will, nach einem Waffenstillstand NATO-Soldaten als Friedenstruppen in der Ukraine zu stationieren und damit die von Russland seit Jahrzehnten bekämpfte Osterweiterung auf kaltem Wege durchzusetzen, bleibt völlig unrealistisch. Eine Lehre aus dem 2. Weltkrieg sollte auf jeden Fall sein, dass dort deutsche Soldaten nichts zu suchen haben. Wie wäre es im Übrigen, wenn die Bevölkerung des Donbass unter UNO-Aufsicht abstimmen würde, unter welchem Regime sie leben wollen? Könnte es sein, dass man davor Angst hat?
rainer Sabisch, Boizenburg, 29.09.2025