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Dem Leserbrief aus Ludwigslust stimmen wohl vor allem Leser zu, die der Kriegsgeneration angehören. Bis heute habe ich die grauenvollen Erlebnisse der Vertreibung und Flucht aus Westpreußen Anfang 1945 nicht vergessen können. Bilder aus der Kindheit, wozu die Beschießung unseres armseligen Flüchtlingstrecks durch englische Tiefflieger zählen, bleiben für immer und beeinflussten später meine Sicht auf die gesellschaftspolitischen Verhältnisse. Heute wie damals wird seitens der Rüstungsindustrie an den Kriegen maßlos verdient. Es werden Feindbilder aufgebaut, von Wertegemeinschaft geredet, die es durch »Kriegstüchtigkeit« zu verteidigen gelte. Was an der früheren Goethe-Oberschule Ludwigslust die Geschichtslehrer uns Schülern im Unterricht vermittelten, hat sich bewahrheitet. Einige der Lehrer hatten als Soldaten den Zweiten Weltkrieg erlebt. Bereits in zwei Weltkriegen standen deutsche Soldaten in der Ukraine. Das furchtbare Ergebnis ist bekannt, und doch wollen einige machtbesessene Politiker nicht begreifen, dass man mit hochgerüsteten Atommächten wie Russland und China nur verhandeln, sie militärisch kaum besiegen kann. Was weder die Große Armee des Napoleon Bonaparte, die Armee des Deutschen Kaiserreiches noch die am besten in Europa ausgerüstete und ausgebildete Deutsche Wehrmacht schafften, wird nach gegenwärtiger Lage auch anderen »Strategen« kaum gelingen. Es sei denn, verbunden mit dem eigenen Untergang.
Dr. Hans Bomke, Schwerin, 04.09.2025