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< Zurück zur ÜbersichtDie Waffen nieder
Berta von Suttner (9.6.1843-21.6.1914), erste weibliche Friedensnobelträgerin, schrieb 1897 in ihr Tagebuch: »Das zwanzigste Jahrhundert wird nicht zu Ende gehen, ohne dass die menschliche Gesellschaft die größte Geißel - den Krieg – abgeschüttelt haben wird...« - Eine Vision geblieben - Was ist vom Bibelbegriff dem Frieden göttlichen Glanz zu geben und Schiller´s Vision »Freude - schöner Götterfunken« geblieben? Nach zwei verheerenden Weltkriegen kann gestritten werden, hat der III. schon begonnen? Des Lesens unkundige Autoren phantasieren über Atomwaffendrohungen Russlands, freie Bündniswahl usw. Im Konsumismus und der Medienmühle gefangen sind die alten Feindbilder aus den Schützengräben des »Kalten Krieges« weiterhin ideologische Fesseln. In diesen Tagen jährt sich der Jahrestag des Potsdamer Abkommens. Jeder DDR POS Absolvent kennt die Historie von Teheran (28.11. - 1.12.1943) und Jalta (4. - 11.2.1945) und Schloss Cecilienhof (17.7. - 2.8.1945). In Potsdam gab es noch gemeinsame Kriegsziele der Alliierten. Der deutsche Versuch sich in Osteuropa, insbesondere der SU »gesundstoßen« (Goebbels, Mai 1941) zu wollen, scheiterte wie der Versuch nach der Afrikakonferenz von Berlin 1884 einen »Platz an der Sonne« haben zu wollen. Bis heute gibt es die Spannungen in den Ressourcenkriegen sie kosteten Millionen Tote. Heute geht es wieder um Ressourcen, wie die üblichen Verdächtigen offen zugaben. Heute wird »Freiheit« dafür missbraucht und beschwört das Ende der Menschheit herauf. Truman entfernte sich Schritt für Schritt. In Potsdam erhielt er die Nachricht vom erfolgreichen Atomwaffentest am 16. Juli 45. Bereits am 24. Juli befahl er Hiroshima und Nagasaki zu bombardieren, zur Abschreckung der SU. Heute faseln verantwortungslose Militärs/Politiker schon vom »Taktischen Atomwaffeneinsatz«. Churchill´s Hass auf die SU begann bereits im Umfeld der Nachkriegsordnung, berüchtigt sein »Eiserner Vorhang« Vortrag. Sein Geheimplan zum Krieg gegen die SU entstand im Mai 1945. 1998 kam die »Operation Unthinkable« ans Licht. Die Rolle GB im NATO Stellvertreterkrieg in der UK ist hinlänglich bekannt. US-General Donahue erklärte in der Podiumsdiskussion in Wiesbaden (16./17.7.2025) u.a. das Problem Kaliningrad sei erledigt. Das 15.125 Quadrat km Gebiet, seit dem Potsdamer Abkommen zur SU/RF gehörig, sei ein Stolperstein auf dem NATO Weg nach Osten, der Abschreckungslinie an der Ostflanke. Mit 22 Divisionen sei es von Land aus möglich. Der General muß es wissen, er verließ am 30. August 2021 als letzter US-Soldat nach fast 20 Jahren völkerrechtswidrigem Krieg Kabul. Egon Bahr war gegen die NATO Osterweiterung, sie gefährde die Sicherheit und Stabilität in Europa. Er stimmte damit mit Otto von Bismarck über ein: »Nie gegen Russland«. Die Russen vertrauen nach 8 Jahren Bürgerkrieg in der UK, nach Minsk I. + II. und dem Istanbuler Vertrag Feb. 2022 dem »Westen« nicht mehr. Beispiel Trump´s 50 Tagesforderung, jetzt wieder 10 -12 und morgen? Kaliningrad ist nicht Kursk, Brjansk oder Belgorod, hier agieren RF- gegen UK Truppen! Ein NATO Angriff auf Kaliningrad löst die angekündigten Reaktionen Russlands aus. Ich kenne die »Mutter Heimat« in Wolgograd, war in Leningrad, Minsk, Kiew und Moskau, und habe noch heute Freunde dort. Sozialisiert in der DDR, als Sohn eines Landarbeiters durfte ich studieren, habe zwei Diplome und einen Fachschulabschluss. 1990 war ich mit 41 »überqualifiziert und für den Arbeitsmarkt zu alt«. Als Rentner soll ich kriegstüchtig werden? Nein danke! Es fehlte seit dem 3. Oktober 1990 der Partner im 2+4 Vertrag und dem Einigungsvertrag der die Einhaltung der Verträge durchsetzt.
Jürgen Schwarzenberg, Ludwigslust, 05.08.2025