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Parkplätze in Rostock

»Fehlende Parkplätze in Rostock« ist ein Reizthema, bei dem man so richtig »Dampf« ablassen kann, denn es betrifft so nahezu jeden, auch, wenn man selbst kein Auto hat. Schon beim nächsten Besuch oder der nächsten Feier stellt sich sofort die Frage: Wo stellen die lieben Gäste ihren fahrbaren Untersatz hin? Nicht jeder kann mit dem Lastenrad oder mit Bus und Bahn anreisen und nicht jedem kann man den P+R-Parkplatz am Rande der Stadt, mit anschließender Bahnfahrt zumuten. Ein beinahe unlösbares Problem, wenn man weiß, dass die vorhandenen Stellplätze an den Straßenrändern tagsüber durch den laufenden Verkehr (gerade in der Nähe von Ämtern) und abends durch das Anwohnerparken nahezu permanent belegt sind. Viele Menschen sind auf das Auto angewiesen, wenn sie noch am gesellschaftlichen Leben teilnehmen wollen, wenn sie einen Arzttermin haben, sich versorgen müssen oder auch, wenn sie damit täglich zur Arbeit fahren. Dazu brauchen sie das Auto vor der Tür oder zumindest einen Stellplatz in der Nähe. Und die Situation wird sich weiter verschärfen, schon allein, weil sich auch das Durchschnittsalter der Einwohner in Rostock von Jahr zu Jahr erhöht. Das Problem: In der Perspektive werden immer mehr öffentliche Parkplätze in der Stadt verschwinden. Allein im Bereich und Umfeld des Stadthafens sollen es bis zu 800 Stellplätze sein, die nach erfolgten Bau- und Umgestaltungsmaßnahmen nicht mehr zur Verfügung stehen werden. Weitere Umbaumaßnahmen soll es auch im Bereich der Steintor-Vorstadt geben und es ist zu befürchten, dass es auch hier zu gravierenden Parkplatzverlusten kommt. Aber nicht nur in der Innenstadt, auch in anderen Stadtteilen, wie der Südstadt, sind die Zeiten vorbei, in denen die Wohnungen einschließlich Parkplatz vermietet werden können. Die verfügbaren Parkhäuser reichen als Alternative nicht aus. Schon heute stehen gewohnheitsmäßig Autos auf abgesenkten Gehwegen, die sich hervorragend zum Parken eignen, oft so dicht an der Hauswand, dass die Rollstuhlfahrer auf die Straße ausweichen müssen. Kontrollen sind nicht zu befürchten und so suchen sich die Fahrzeugführer ihre eigene Lösung und offenbar funktioniert das auch. Um den weiteren Abbau von Parkplätzen in Rostock zu stoppen, wurde eine Petition ins Leben gerufen. Auf openPetition wurde der Beitrag »Parkplatz-Rettungsschirm für Rostock!« eingestellt. Der aktuelle Stand: 666 Unterschriften. Aber ich denke, da gibt es mit Sicherheit noch viele Rostocker Bürger, denen dieses Thema ebenso am Herzen liegt.

Anonym., Rostock (Name dem Verlag bekannt), 04.08.2025

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