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< Zurück zur ÜbersichtGefährliche Kurve
Vor ein paar Tagen erschien in einer Tageszeitung der Artikel »Mühlendamm bekommt neuen Blitzer. Nach tödlichem Radfahrunfall: Stadt will für Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger im Kurvenbereich Ernst-Barlach-Straße sorgen«. Rückblick: Vor mehr als einem Jahr verunglückte bei einem Zusammenstoß von zwei Radfahrern auf dem gemeinsamen Fuß- und Fahrradweg einer der beiden Radler tödlich. Der Unfall passierte in einer schlecht einsehbaren Kurve. Der Weg ist an dieser Stelle besonders schmal und wird dadurch gefährlich, weil die vom Steintor kommenden Radfahrer eine abschüssige Strecke passieren, dabei Geschwindigkeit aufnehmen und oft ungebremst in den Gefahrenbereich einfahren. In der Vergangenheit haben mehrfach Bürger davon berichtet und ich selbst kann es nur bestätigen: Es geht um die Geschwindigkeit der stadtauswärts fahrenden Radler, die in dieser Kurve oft unangemessen hoch ist. Für Autofahrer auf der Straße gilt in diesem Bereich generell eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h, für Benutzer des gemeinsamen Fuß-und Fahrradweges ist die Gefahrenstelle auf dem Weg durch Hinweiszeichen angezeigt. Zur Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern will die Stadt jetzt einen stationären Blitzer an dieser Strecke aufstellen. Und da reibe ich mir verwundert die Augen und frage: Für wen? Für die Kraftfahrer gibt es bereits eine Geschwindigkeitsbegrenzung und ja, wenn die Stadt entscheidet, dass die Einhaltung durch einen Blitzer kontrolliert werden soll, dann ist das so. Damit ist aber noch nicht die Gefahrensituation auf dem Fußgänger- und Radweg beseitigt oder entschärft und um die ging es ja ursprünglich. Und ein Blitzer ist in diesem Zusammenhang auch nicht hilfreich, zumal die Fahrräder bei Regelverstoß nicht identifiziert werden könnten. Im Gegenteil, aber sollte es dort erneut zu einem Crash mit einem Radfahrer kommen, dann hoffe ich nur, dass dieser nicht unbedingt 30 km/h fährt. Ansonsten gehe ich davon aus, dass es beim angemessenen Schritttempo nicht zu einem Zusammenstoß kommen kann. Und wenn wir dann schon beim Schritttempo sind, dann, finde ich, kann man den Radfahrern auch zumuten, dass sie mit einem Hinweis auf die »Allgemeine Gefahrenstelle« aufgefordert werden, abzusteigen, um diese 150 bis 250 Meter durch die nicht einsehbare Kurve fußläufig zu passieren. Das hätte den Vorteil, dass jeder die Regeln kennt und dass es sofort auffällt, wenn sich jemand nicht daran hält, nämlich dann, wenn er fährt. Ich denke, das ist die schnellste, günstigste und einfachste Lösung, um die Sicherheit für Fußgänger, Radfahrer und Rollstuhlfahrer auf dem gemeinsamen Fuß- und Fahrradweg zu gewährleisten, bis irgendwann die geplante Umleitung über den Brückenneubau fertig ist. Vielleicht könnte man sich auch den Blitzer an dieser Stelle sparen.
Anonym., Rostock (Name dem Verlag bekannt), 04.08.2025