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Über den Tisch gezogen

Frau von der Leyen behauptet, eine guten Deal mit US-Präsident Trump im Zollstreit ausgehandelt zu haben. Von dem und seinem Umfeld kommen da ganz andere Töne. Man habe einen "historischen Sieg" errungen und Europa in die Knie gezwungen. Und in der Tat hat sich Europa den USA wirtschaftlich und politisch wieder einmal mehr total den amerikanischen Interessen unterworfen. Das alles nur aus der Angst heraus, die USA könnten sich von Europa abwenden und die Nato verlassen. Nach anfänglicher Euphorie in der EU kommt jetzt das große Erwachen und die Erkenntnis, welche verheerenden Auswirkungen diese Zölle auf die Wirtschaft Europas haben werden. Sinkendes Wachstum, zunehmende Pleiten und Arbeitslosigkeit, nachhaltig gestörte Handelsbeziehungen u.s.w. Dabei muss doch der Politik sonnenklar sein, dass Europa für Trump völlig gleichgültig ist und nur insofern interessiert, Vorteile für die USA heraus zu schlagen. Gleichzeitig ist es ihm gelungen, durch sein Jojo-Spiel mit unterschiedlichen Zöllen für einzelne Länder einen zunehmend tieferen Keil in die EU zu treiben. Die Uneinigkeit der Mitglieder bei Entscheidungen wächst und ist oft nur noch zu erreichen, wenn einzelnen Staaten Sonderrechte eingeräumt werden. Nationale Interessen bestimmen zunehmend das Verhalten der Staaten de EU. Quo vadis Europa? Zu befürchten ist eine umfassende politische und wirtschaftliche Krise, in der es nur den Sieger USA gibt und den Verlierer die Menschen in Europa.

Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 01.08.2025

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