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Baudenkmal vor dem Aus?

Wir haben aus der Presse von der drohenden Schließung des ehrwürdigen Gebäudes in der August-Bebel-Straße erfahren und stehen auf der Seite des Vereins Societät Rostock maritim e. V., mit dem wir seit vielen Jahren sehr gut zusammenarbeiten. Immerhin betreiben wir in den Kellerräumen der Societät unsere Ausstellungen zur »Geschichte des Flugzeugbaus in Rostock« und zur »Geschichte der Seefliegerei im Ostseeraum«, die genauso von der Schließung betroffen wären. Insofern wissen wir natürlich um die baulichen Probleme des Gebäudes und den seit Jahren bekannten Sanierungsstau. Wir können nicht beurteilen, wie gravierend diese Mängel sind und ob eine Schließung oder gar ein Abriss geboten ist. Wir wünschen uns jedoch, dass die betroffenen Vereine nicht allein gelassen und Alternativen für die Expositionen gesucht und gefunden werden. Außerdem darf nicht schon wieder, wie bei der sogenannten Heinkelmauer auch, ein unter Denkmalschutz gestelltes Gebäude verschwinden. Für die Erinnerung an die für die Stadt prägendende Ära des industriellen Flugzeugbaus von 1922 bis 1945 würden nach der Schließung nur noch der Findling in der Industriestraße (Schmarl) und das umgewidmete Moya stehen. Unserer Meinung nach zu wenig, für eine Stadt, die sich mit Fug und Recht als Wiege des Strahltriebwerkes und des Schleudersitzes bezeichnen dürfte, aber im Grunde kein Medium besitzt, dieses Kapitel der Stadtentwicklung mit all seinen positiven und negativen Begleiterscheinungen (Zwangsarbeit etc.) adäquat darzustellen.

André Flohr, Vorsitzender Förderkreis Luft- und Raumfahrt MV e. V., 09.07.2025

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