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Die Hoffnung stirbt zuletzt

Es ist nicht nur in vielen Lesermeinungen eine zunehmende Kritik und Ablehnung hinsichtlich gesellschaftlicher Missstände zu vernehmen, sondern auch in mannigfaltigen privaten Gesprächen. So werden beispielsweise das katastrophale Gesundheitswesen, das beklagenswerte Bildungssystem, das fehlende Polizeipersonal, die schlechte Infrastruktur, ein verbesserungswürdiges Rentensystem und die immer wiederkehrenden Menschen verachtenden Kriege, genannt. Einen realistischen Vorschlag zur Überwindung dieser Auswüchse  wird jedoch kaum genannt. Selbst der wechselnde Ausgang von Wahlen lässt, aus Erfahrung, keine Verbesserung erahnen. So fällt mir nicht zufällig ein Zitat von Horst Seehofer ein : "Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt, und diejenigen, die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden". Ähnlich beschreibt es eine deutsche Redewendung : "Geld regiert die Welt". Im "real existierenden Kapitalismus" spielt das Kapital die dominierende Rolle. Es kennt aber keine Moral, keine Skrupel, keine Ethik und bedient sich aggressiver Methoden, um sich ständig zu vermehren, selbst auf die Gefahr der eigenen Zerstörung. Wenn etwas im Argen liegt, nutzt man oft die Forderung nach Reformen. Sie fallen dann leider selten im Sinne des Volkes aus. Man fragt sich deshalb, ist nicht längst eine Reform des Kapitalismus angesagt? Die Hoffnung stirbt zuletzt.  

Christian Markward, Schwerin, 02.06.2025

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